Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

1 12. Ephesos, Johannesbasilika während der Wiederaufriohtung, Westinterpilarium an der Nordseito des Hauptschiffes das Untergeschoß eine verhältnismäßig leichte Aufgabe, so ist naturgemäß das Auflegen des Zwischen gesimses und das Aufstellen der Säulen des zweiten Geschosses nur möglich, wenn man die Arkadenwand über den Säulen des Untergeschosses ergänzt. Wir haben zu diesem Zwecke Ziegel in dem einstigen byzantinischen Format brennen lassen und unter Verwendung einer der byzantinischen möglichst ähnlichen Mörtelmischung diese Arkadenwand zunächst im westlichen Interpilarium der Nordseite aufgemauert. Um sie entsprechend verankern zu können, war auch ein Aufmauern der großen Pfeiler unumgänglich notwendig; hiebei konnten die im Kirchenschiff liegenden Marmorquadern als äußere Verkleidungswand verwendet werden, während der Pfeilerkern mit einem Grobbeton und Bruchsteinen, ähnlich dem einstigen Gußmauerwerk, ausgefüllt wurde. Auf diese Weise wurde das westlichste Interpilarium der Nordseite fertiggestellt, indem auf der Arkadenwand der notwendige Stylobat des zweiten Geschosses in Weißzement aufgegossen wurde, auf dem dann auch die Säulen des Obergeschosses mit ihren Kapitellen aufgestellt werden konnten (Abb. 12). Im korrespondierenden Interpilarium der Südseite konnten vorerst bloß die Säulen des Untergeschosses mit den Kapitellen aufgestellt werden. Bei Fortsetzung der trotz allen Schwierigkeiten vielversprechend begonnenen Arbeit sollen nun zunächst alle Säulen des Untergeschosses aufgestellt werden, um so am Objekt selbst einen klaren Überblick und eine praktische Entscheidungsmöglichkeit über die Frage zu gewinnen, wo vorteilhafterweise die Ar kadenmauern zu rekonstruieren sind; es soll eine optimale Raumwirkung erzielt werden, ohne jedoch den Ruinencharakter dieses hervorragenden justinianischen Baudenkmales zu beeinträchtigen. Über diese eben geschilderten Arbeiten hinaus wurde auch bereits die Rekonstruktion des heuer ausgegrabenen augusteischen Hydreions begonnen. Auch an diesem schlichten, für das Bild des ganzen Straßenzuges wesentlichen Bau bleibt noch viel zu tun, da ja das gesamte auf den Säulen aufruhende Gebälk erhalten ist und somit wieder aufgelegt werden muß. Davon abgesehen, erhebt sich die Forderung nach Rekonstruktion vor allem für das Nymphaeum Traiani (Abb. 1), wofür die zeichnerischen Vorarbeiten nahezu abgeschlossen sind, und für den spät antiken Torbogen (Abb. 2). Erst wenn dieser steht und die Säulen der südlichen Straßenhalle, in welcher auch der rund 300 m^ große Mosaikboden der konservierenden Neuverlegung an Ort und Stelle harrt, 2 Denkmalpflege ^

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