Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

/ p 88. Hochromanisches Parallelbeispiel: Tympanoii am Westportal der Stiftskirche St. Peter in Salzburg mit der Inschrift: ,,Janua sum vite" der Schniiickseite, sind die verschränkten Dreiheitenpaare eingebettet in den Farbenteppich eines sehr verwandten, mehrschichtigen und von Zahlensymbolik beherrschten Kräftespiels. Wie aber könnte das Transitorische aller Lebenserscheinungen eindringlicher zum Ausdruck kommen als in solcher Durchdringung mehrerer Schichten, deren jede an jedem Anteil hat und so zur Auflösung der architektonischen (statischen) Gegebenlieiten beiträgt. Wirklich ist es nicht der Torgedanke allein, der uns den Sinn des Lebens im Fortschreiten auf das dem Menschen gesetzte Ziel hin vor Augen führt. In der Füllung der Einzelflächen sehen wir Tiere, deren Aktionen deutliche Steigerungen erkennen lassen: der Lichtsucher unten, die Ordnung sub lege, der (im christlichen Sinne gemeinte) Lebenskampf und die Einkehr zum Lebensbaum sub gratia sind die gegeneinander abgesetzten Stufen des Lebens. 89. Sehematisehe Zeichnung nach Abbildung 87 Die Anordnung der beiden Dreiheiten, jede im Dreieck, jedoch das eine mit der Spitze nach oben, das andere mit der Spitze nach unten, wird zum Symbol der ewigen Herrschaft der Trinität (vgl. auch Abb. 82) 90. Schematische Zeichnung der Stirnplatte der Kaiserkrone Ottos I. | von 962; Wien, Schatzkammer IvA O o _o

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