b. Zwentenclorf a. d. D., Bez. Tulln Im AVeiiigartl westlich von Zwentendorf wurden im Areal eines römischen Lagers bisher 196 Skelettbestattungen aus der zweiten Hälfte des 10. und der ersten Hälfte des 11. Jahr hunderts ausgegraben. Eine Bestattung hatte als Grabbeigaben u. a. drei Münzen von Boleslav II. Das Gräberfeld, das noch annähernd 200 Bestattungen beinhalten dürfte, wurde um etwa 1200 durch die Anlage einer Befestigung zum Großteil zerstört. Nach dem keramischen Befund dürfte diese Befe stigung von etwa 1200 bis in das 15. Jahrhundert bestanden haben. Die Grabungen werden 1958 abgeschlossen. c. Wartmannstetten, Ger.-Bez. Neunkirchen Beim Kirchenbau auf dem Schulberg wurden 1957 zwölf Bestattungen der Köttlacher Kultur (9./10. Jahrhundert n. Chr.) angefahi-en und teilweise zerstört. Bei einer Not grabung 1958 wurden drei weitere Bestattungen aufgedeckt. Es handelt sich um Gräber mit teils reichen Beigaben (Gold und Silber), teils ungeplündert. Das Gräberfeld erstreckt sich auch auf das Areal östlich der Kirche. Dieses wird 1959 zur Gänze freigelegt werden. d. Bergungen von frühgeschichtlichon Hinterlassenschaften wurden durchgeführt in: 1. Pirawarth, Bez. Gänserndorf. Germanisches Skelettgrab, 5. Jahrhundert, mit Eisenschnalle und Feuerstahl. 2. Oberwaltersdorf, Bez. Baden. Awarisches Skelettgrab mit Glasperlenkette, Lockenring und Ei. 7. Jahrhundert n. Chr. 3. Prigglitz, Ger.-Bez. Gloggnitz. Zerstörter Eisenhüttenplatz, 10./11. Jahrhundert. Franz Hampr AUSGRABUNGEN IN OBERÖSTERREICH Lauriacum. Von den hier seit 1951 bekannt gewordenen 27 römerzeitlichen Begräbnisplätzen haben das Gräberfeld Nr. 10 = Espelmayrfeld und das Gräberfeld Nr. 16 = Ziegelfeld^ die ersten drei Fingerringe mit Christogramm aus unver sehrt angetroffenen und allseits untersuchten Gräbern für das Fundgebiet Österreich geliefert. Inwieweit aus den über 100 ^ Ämilian Kloiber, Die Gräberfelder von Lauriacum — Das Ziegelfeld. Mit 208 Seiten und 81 ganzseitigen Bildtafeln, 1 Luftbild, 1 Übersichtskarte, 1 Gräberfeldplan und mit 5 Ab bildungen im Texte, 1957 — Im Anhange: Hans Deringer, Der Grabstein des Capitonius. Hermann Vetters, Zu den Spolien aus den Steinkistengräbern des Ziegelfeldes. Gräbern des in das 4. und 5. Jh. zu datierenden Espelmayrfeldes etwaige weitere Hinweise auf das Christentum und auf das frühe Mittelalter enthalten sein mögen, wird die kürzlich begonnene Bearbeitung des Fundmateriales zeigen. Das Ziegelfeld (271 Gräber, etwa aus 350 bis 610 n. Chr.) wurde grabungsmäßig mit einer kombinierten Flächen-, Hochund Querschnittmethode, der mehrere Erkenntnisse neuer Ai*t zu verdanken sind, untersucht und gehoben. Hier verweisen auf das Christentum: a. Ziegelplattengi-ab 100/1951, Ende des 4. Jhs.: Ring mit Christogramm, einem mehr als 60jährigen Manne auf die Brust gelegt; b, Steinkistengrab 8/1951, Ende des 4. oder Anfang des 5. Jhs.: hinter dem Schädel der etwa n m 39. Rudelsdorf, nördlicher Teil des Gräberfeldes, vor der Freilegung. Nach der Abtragung des Rasens durch harte Besen ließ sichdieser Bereich des Reihengräberfeldes als solcher darstellen. Im Bilde rechts oben reicht ein Element der angetroffenen spätlatenezeitlichen Siedlungsge schichte herein, dem auch die Pfostenlöcher zuzuweisen sind, rechts drei und links oben eines.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2