Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

i ' 1 -flflJ-L s»äÖä, 1 •---■-iiÄii»'-'' iio;' 1 0 1 3 3 ■« 5 M 129. Klosterneuburg, Ausgrabungen auf dem Stiftsplatz, Grundriß KLOSTERNEUBURG Bei den Ausgrabungen auf dem Stiftsplatz in Klosterneuburg in den Jahren 1953/54 kam innerhalb der 1222 geweihten Capella speziosa ein Bau mit einer Rundapsis zutage, der einen merkwürdig verzogenen Grundriß aufweist. Die Mauer technik der Längswände zeigt horizontale Lagen nicht sehr exakt zubehauener Quader mittlerer Größe. Die Mauer war im erhaltenen Teil durch zwei horizontale Ziegelbänder (Ziegel römisch) gegliedert. An der Apsis waren die Quader größer, häufig quadratisch und genauer zubehauen. Es scheint, daß die Mauern mehrfach erhöht wurden. Die mittlere Fundament oberkante lag etwa 1,50 m unter dem Außenniveau der Capella speziosa. Die Maße des Baues sind: Gesamtlänge ca. 15,90 m, Breite im Osten ca. 9,50 m, an der Fassade ca. 7,50 m. Die Mauerstärke sowie die beiden Wandpfeilervor lagen lassen auf Wölbung schließen. Im Inneren konnten drei Estriche, teilweise gemörtelt, festgestellt werden. Unterhalb des Apsisfundaments konnte ein zweites, völlig verschiedenes Fundament von geringerer Breite und auch etwas verschie dener Rundung ergraben werden. Die ganze Art der Anlage läßt die Vermutung zu, daß es sich hier um einen Bau handelt, der noch in antike Zeit zurüclireicht und bis ins hohe Mittel alter in Verwendung stand. Auch die Kleinfunde (römische Keramikfragmente vom 1.—I.Jahrhundert; mittelalter liches Material) deuten darauf hin. Der Baumeister der Capella speziosa hat an mehreren Stellen, besonders aber an der Südmauer, den Mauerbestand des älteren in seinen Bau einbezogen (Abb. 129). Alfred Schmelleb

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