Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

[' '"i—i)' ■ '' ' ■(' F rVII.-:^r--5 126. Lageplan der Grabung westlich neben der Burg Wels, darunter Profil des Schnittes A—B. I Fundament der mittelalterlichen Stadtmauer II ältere Baugrube III Grabenfüllung IV Sandschichte V—VII Schlier-Mergel-Schichten {VI gemischt mit römischen Ziegelbruchstücken und kleinen Brandresten) F Innere Baugrube der Stadtmauer, die die ältere Bau grube G = II schneidet C—D—E verweisen auf die Profilzeichnung in derselben Abb. Die zweite Schicht bestand bei der Burg vorwiegend aus größeren Rollsteinen, auf der eine Schicht großer Quader auflag. Oberhalb von dieser begann nach einer Ausgleichsschicht mit kleinen Rollsteinen und Ziegelbruchstücken das aufgehende Mauerwerk. Bei der Stadtmauer hingegen bestand diese zweite Schicht bereits aus größeren Steinen. Die Baugrube für die Stadtmauer war verhältnismäßig groß (Abb. 126). Die Mauerstärke beträgt schon 1,80 bzw. mit Fundamentvorsprung 1,90 m. Nach Süden ist die Baugrube 80 cm, stadteinwärts (F) 60 cm breit. Letztere schnitt eine Baugrube (II) eines älteren Bauwerkes. Sie ist auch viel stärker als die südliche mit Bauschutt gefüllt worden. Die ältere Baugrube war 2,5 bis 3 m breit und von einer Vertiefung abgesehen 20 cm seichter als die Fundamentierung der Stadtmauer. Außerhalb der beiden Baugruben fand sich ein mit Steinen durchsetztes Erdreich (III), das nördlich und südlich der Baugruben keine Verschiedenheit aufwies. Es ist in einen sehr seichten Spitzgraben eingefüllt worden, dessen tiefster Punkt zwar nicht ergraben wurde, aber 1 m nördlich der Stadtmauer, 2 m unter dem Straßenniveau zu suchen ist. Die Steigung beträgt bei 7 m Breite (vom tiefsten Punkt gemessen) 1 m. Eingetieft wurde dieser Graben in eine Sandschicht (IV), die nach oben mehr Kiesel zeigt, nach unten aber in eine sandige Schicht von schlickartigem Material (V) übergeht. Diese ist durch schnittlich 20 bis 30 cm stark und geht dann in eine ähnliche, aber saftig schwarze Schicht (VI) über, die mit kleinen Holzkohlenstückchen, Mörtelresten und kleineren und etwas größeren Ziegelstücken und Ziegelsplittern durchsetzt ist. Auf einem Bruchstück konnte eine Zählmarke, wie sie bei römischen Ziegeln ja bekannt sind, festgestellt werden. Auch Ziegeldicke und Material stimmen mit sonst in Wels gefundenen römischen Ziegeln überein.

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