Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

0|0 _ s o r ^ H HORIZONT 3 .0 0°, ,o ir' ^ "lA*' /' _oo r«ö -1—--^^' - r 7 \^ 5TADTMAUER6RABUNG •.»r-V'^-'Vi'Tr/ QUERGASSE. 'IQSA PECHSCHOTTER HORIZONT 4 OOüC; 120. Profil der Ostwand der Grabungsstelle (Grabung II): Humus-Auffüllung, Schlier, Sand, Pechschotter; in der linken Ecke Estrich über Rollierung, rechts Stadtmauerfundament Fundstelle: Befund: Kabelgraben, Schubertstraße Nr. 40: Von Herrn Hofrat Dr. Marschall wurde ein Stadtmauerturm festgestellt. Ecke Schubertstraße und Unterführung, Gartenanlage Doppier: Beim Abgraben des Walles am Gartenende zur Unterführung hin wurde die Ostmauer eines Stadtmauerturmes festgestellt. Kanalbau in der Maria Theresien - Straße: Bau der Unterführung: Schnitt durch die Grabenanlage, aufgenommen von Herrn Dipl.-Ing. Fritz Thurner. Schnitt durch die gesamte Wehranlage. Nach deren Aufnahme durch Herrn Hofrat Dr. H. Marschall wurde in der Ostwand der Unterführung der Schnitt durch die Anlage nachgebildet. Ergänzt werden diese Befunde durch zwei Grabungen (I u. II), die 1952 in der Verlängerung der Schubertstraße, anschließend an die Unterführung (Kat. Gem. Lichtenegg, Parz. Nr. 882/2) (I), und in den beiden folgenden Jahren an der Nordwestecke des Römerwalles hei der Quergasse (Kat. Gem. Lichtenegg, Parz. Nr. 1760/5, 645/2) (II) durchgeführt worden sind. Zunächst seien lediglich die Befunde für die römische Stadtanlage angeführt. Die Grabung II ergab einen inneren Laufsteg von 3 m Breite mit Kieselsteinpflasterung, 1 m von der Stadtmauer entfernt. Von dieser ist nur der Unterbau, bestehend aus Rollsteinen in Lehmpackung mit einem Mörtelabstrich darüber, erhalten, auf dem sich gelegentlich noch der eine oder andere Mauerungsstein befindet. Die Breite des Fundamentes war 1,60 m bis 1,70 m. Die Breite des Laufsteges vor der Mauer wurde mit 0,40 m festgestellt. Der erste Spitzgraben — die weiteren konnten nicht untersucht werden — war 1,60 m tief und 6 m breit. Die Sohle des Grabens war mit Rollkieseln gepflastert (Abb. 120). Die Grabung I wurde so angelegt, daß nach den Angaben Wiesingers über die Abstände der einzelnen Türme unbedingt ein Turm gefunden hätte werden müssen. Es konnte aber lediglich die Stadtmauer mit ihren beiden Wegen und der erste Spitzgrahen gefunden werden. Die weiteren Gräben lagen außerhalb des Grahungsbereiches. Der Graben vor der Mauer war ausgesprochen flach, bedingt durch Reste von einem Estrich, auf dem noch ein kleiner Mauerrest angetroffen wurde. Unterhalb des Estrichs an seinem Südrand, 3,6 m von dem Fundament entfernt, lagen einige Scherben, darunter ein Amphoren henkel mit einem Töpferstempel, und in einer Ritze neben dem Mauerrest am Beginn des nördlichen Estrichs eine Mittelbronze des Antoninius Pius (138—161), womit der Nachweis erbracht ist, daß die Stadtmauer erst nach diesem Kaiser errichtet wurde.

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