e OKi-rbt;« e<,J,KN C6'L tüJANCX 113. Evangelist Marcus, Harburg, Fürstl. Öttingen-Wallerstein'sche Kunstsammlung und Bibliothek, Cod. I. 2. 2° 2 114. Evangelist Matthäus, Paris, Bibl. Nat., Cod. 8841) 115. Evangelist Lukas, Paris, Bibl. Nat., Cod. 8849 Die Haltung der Evangelisten ist vorwiegend frontal — auch diesbezüglich darf auf die Ausführungen Boecklers verwiesen werden —, nur Matthäus vertritt den in der ersten Handschrift vorherrschenden Typus in halbseitlicher Schrittstellung. Die Falten der Gewänder sind in viel lebhafterer und graphisch befriedigenderer Art gebildet. Die hohen Throne haben zum Teil Stützen für eine Lehne (Matthäus, Markus, etwas verkleinert bei Johannes). Die Gestaltung der Symbole wiederholt, wie bereits gesagt, das gleiche Vorbild wie der Maihinger Codex, die Ornamente in den Kapitellen und Basen der Bogenstellungen klingen stark an jenen an, die Vereinfachung und Klärung ist bei den Basen am deutlichsten zu fassen. Das Ornament der rahmenden Bogen ist wiederum sehr nahe verwandt. Bei den Thronen, Schemeln und den die Lünetten unten begrenzenden Friesen ist stets die verkehrte Perspektive angewendet, wie auch in der Maihinger Hand schrift (vgl. Abb. 115). Die Gestaltung der vier Initialen der Evangelienanfänge ist ebenfalls stark vereinfacht, manches, z. B. das L bei Markus, hat in dem Mondseer Codex 1193 der Österreichischen Nationalbibliothek eine auffallende Parallele. Die Art der Zieransätze findet sich in ähnlicher Form in dem etwas älteren Münchener Evangeliar-Fragment Clm. 27 270 wieder, für dessen Salzburger Entstehung mehrere Kriterien sprechen. Die hierarchische Ordnung der Schrift kann vor die klare und ausgezeichnet durchgebildete Unzialschrift nur mehr die Kapitale stellen. Diese findet sich in zwei Abstufungen, in der über zwei Zeilen samt Zwischenraum reichenden Größe als Überschrift vor den Evangelien, im Maße von anderthalb Schriftzeilen im eigentlichen Initium des Textes. Beide Varianten sind schlanker und eckiger als die Kapitale des Maihinger Codex. Die Unziale entspricht der in den vorausgehenden Codices verwendeten, doch kann eine Schriftgleichheit mit einem von jenen Beispielen nicht behauptet werden. Über die textliche Stellung des Codex kann bisher noch nichts ausgesagt werden. Für ein drittes Evangeliar, vielleicht das bekannteste der hier zusammengefaßten, ist die Bibliotheksheiniat in der näheren ümgebung von Salzburg gesichert. Es ist dies der außerordentlich sorgfältig geschriebene Ünzial-Codex Clm. 19101 der Bayerischen Staatsbibliothek in München, das sogenannte
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