^^1 108. Wien, Weltliche Schatzkammer, Reichskleinodien, Stephansbursa, gesamt arbeitung der Rückseitenverkleidung der Stephansbursa in staufischer Zeit — am ehesten in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts — anzunehmen haben. Für dieses zunächst sehr überraschende Ergebnis zeugt eine weitere Beobachtung. An den Rändern einiger Vertiefungen hat sich eine perlstabartige Umsäumung in das Holz eingepreßt, zugleich als die Medaillons und die beiden Adlerdarstellungen sich hier einprägten. Das erlaubt den Schluß, daß der Goldschmied der Empirezeit, der die neue Rückseite anfertigte, wirklich genau die Gliederung der alten Platte übernahm. Nun fanden wir aber im Fragment D jenen Plattenteil, der am linken Ansatz der Dachschräge befestigt war und teilweise auch das trapezförmige, mit Erdpech gefüllte Feld über lappte. Man müßte konsequenterweise erwarten, daß auch hier der Umriß der trapezförmigen Vertiefung sich abzeichnete. Dagegen aber ist etwa ein Drittel eines Medaillons sichtbar, das sicherlich die Vertiefung teilweise überdeckte. Daran aber, daß das Plättchen für diesen Platz geschaffen war, nicht aber vielleicht hier schon in zweiter Verwendung sich befand, ist kaum zu zweifeln, wenn man die Perlstabumsäumung mit der eigenartigen Brechung bedenkt, die nur an dieser Stelle einen Sinn hat. Auf diese Begrenzung aber nimmt auch die Umsäumung des Medaillons Rücksicht, die an dieser Seite aus Platzmangel abgeplattet ist. Wie immer man dazu Stellung nimmt, es ergeben sich zwei Kompo sitionsschemata für die Verkleidung der Rückseite: die eine mit einer fortlaufenden Dekoration
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