102. Wien, Weltliche Schatzkammer, Reichskleinodien; Reichsapfel, Unterseite 100. Wien, Weltliche Schatzkammer, Reichskleinodien; >U Reichsapfel, Detail der Vorderseite des Kreuzes 101. Wien, Weltliche Schatzkammer, Reichskleinodien; das Monogramm des Siegelsteines im Reichsa]3fel. 1. Die richtige Lesung. 2. Die Lesung bei Christoph Gottlieb von Murr. 3. Die Lesung Julius von Schlossers Tatsache erklärbar, daß die Abbildungen, die Christoph Gottlieb Murr in seinem Buch über die Reichskleinodien gibt, nahezu und jene, die Quirin von Leitners Prachtpublikation über die kaiserliche Schatzkammer bringt, genau der Wirklichkeit entsprechen, während Julius von Schlosser sich bemüht hatte, von außen bzw. richtiger von unten her den Stein zu lesen und daher zu etwas abweichenden Ergebnissen gelangt war (Abb. 101). Das Bild ist nun geklärt. Der Stein zeigt im Zentrum eine kreis förmige Vertiefung, von der vier Balken ausgehen, an deren Enden Buchstaben befestigt sind, und zwar: oben ein K, rechts ein C (Sigma), unten eine TOY-Ligatur und links eine Ligatur, die am ehesten als X und A aufzulösen ist. Der Stein ist ein heller Saphir, der etwa 11 mm im Durchmesser mißt. Die eben geschilderte Form ist im byzantinischen Reich für Monogramme auf Siegelringen bekannt®. Im besonderen ist die Gemeinsamkeit der TOY-Ligatur als Genitiv-Endung bei vielen dieser Siegelsteine nachzuweisen. Eine zeitliche Einengung ist schwer zu geben, doch wird die allgemein für derartige Siegelsteine gegebene Datierung auf 6. Jahrhundert abwärts auch für unser Exemplar zu gelten haben. Näherhin scheint man gerne zu einer Einengung auf 6.—8. Jahrhundert zu neigen. Was das Material des Steines betrifft, den Saphir, so ist er für derartige Zwecke oft und gerne verwendet worden. Das ® Vgl. besonders: Victor Gardthausen, Das alte Monogramm, Leipzig 1924, 8. 108ff. — Gustave 8c.hlumberger, Sigillographie de l'Empire Byzantin, Paris 1884, passim. — O. M. Dalton, Catalogue of the finger rings, bequeathed by Sir Augustin Wollaston Franks K. C. B., London, Bi'itish Museum 1912, 8. 16ff., 9.5ff. — Ders., Catalogue of the engraved gems of the post-classicai periods in the department of British and medieval antiquities and ethnography in the British Museum, London 1915, Nr. 952. — Heinz Battke, Die Ringsammlung des Berliner Schloßmuseums, Berlin 1938, 8. 37.
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