Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

U O C 17 16 5 6 7 6 9 11 U 43 44 39 42 41 40 75. Wien XVIII, Czartoryski-Schlößl, Währingerstraße 173^—181, vereinfachter Grundriß Czartoryski - Schlößl. Wien XVIII, Währinger straße 173 — 181. Baugeschichte: 1807 von Jakob Friedrich van der Nüll erbaut (nach Richard Groner, Wien, wie es war, S. 71 f., wurde ein schon bestehendes Haus 1807 durch van der Nüll nur umgebaut zur Unterbringung der wertvollen Sammlungen, darunter eine besonders sehenswerte Steinsammlung, die später dem Hofnaturalienkabinett einverleibt wurde). 1831 ging das Haus in das Eigentum des Fürsten Konstantin Czartoryski über, der hier ebenfalls seine Kunstsammlungen unterbrachte. Gründe für die Erteilung der Demolierungsbewilligung: Das Haus stand zuletzt im Eigentum der Gemeinde Wien, die um Genehmigung zur Demolierung angesucht hat. An Stelle des Hauses soll ein Schulbau für körperbehinderte Kinder errichtet werden, der große Park wird weitgehend erhalten. Das Bundesdenkmalamt hat versucht, einen Interessenten für das Objekt zu finden (Verhandlungen mit dem Verband der Akademikerinnen für ein Studentinnenheim sowie mit einem Jugendhilfswerk zur Einrichtung eines Lehrlingsheimes haben zu keinem Ergebnis geführt). Über Bitte des Bundesdenlanalamtes haben die Herren Architekten Prof. Engelhart, Prof. Feilerer und Prof. Simony das Haus besichtigt, um den Umfang der notwendigen Instandsetzungsarbeiten festzustellen. Das Ergebnis war folgendes: Bei dem Objekt sind nicht Einzelheiten, sondern die Gesamt anlage entscheidend. Das Haus besteht aus einem Haupttrakt und vorspringenden Seitenflügeln, die im Erdgeschoß in Säulenstellungen zur Verbindung der einzelnen Höfe aufgelöst sind (Abb. 75, 76). An der Gartenfront ist der Eingang durch einen Porticus mit reliefgeschinücktem Dreiecksgiebel betont. Der Zustand des Gebäudes ist nicht nur verwahrlost, sondern schwer geschädigt. Das Mauerwerk zeigt zahlreiche Sprünge, die Dippelbaumdecken sind zum großen Teil durchgemorscht. Die Gesamtinstandsetzung wird auf 6 bis 8 Millionen Schilling geschätzt, da zur Erhaltung und Wiederverwendung un bedingt eine durchgreifende Isolierung des Mauerwerks gegen Feuchtigkeit notwendig ist. Eine teilweise Erhaltung des Gebäudes, etwa des Mitteltraktes, wäre sinnlos, da die Be deutung des Objektes eben vor allem in der Grundrißanlage und der damit zusammenhängenden Gesamtatmosphäre besteht. Die Demolierungsbewilligung wurde daher erteilt. Einzelne wertvolle Bauteile werden vom Historischen Museum der Stadt Wien übernommen. Der Fall bietet ein charakteristisches Beispiel für das Absinken eines Bauwerkes bis zu jener Stufe, die seine weitere Erhaltung sinnlos und unmöglich macht. Die Situation jahrzehntelanger bedenkenloser Vernachlässigung, in die das Bauwerk geraten ist, nachdem es seinem ursprünglichen Zweck nicht mehr dienen konnte, erklärt sich am deutlichsten aus einem Überblick über die Verwendung, in der es in den letzten Dezennien stand. Aufgespalten in kleine und kleinste Verwendungseinheiten (wobei die Benützer mit den für ihre Zwecke ganz ungeeigneten Räumen ,,irgendwie" fertig zu werden hatten) fehlte das auf die Erhaltung des Ganzen gerichtete zentrale Interesse. Als iLM lät ii I ||i -ilj^ M 76. Wien XVIII, Czartoryski-Schlößl, Währingerstraße 173—181, Mitteltrakt, Straßenfront

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