Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

'I liili. FFFl 1 _ "i Tjrii: ' ■ I' I,- ri"--' ? i 'LÄiäiÄi gotiihen Häusem . _ j-it n."^ nrt;Sik*^^J 1S 7. Poi'ec, romanisches Eckhaus am Decumanus 6. Porec, Sitzungssaal des istrischen Landtages, ehem. Franziskanerkirohe, Zustand vor 1940 Zwecken zugeführt und der Innenraum durch eine Querdecke unterteilt; das untere Geschoß diente als Weinkeller, das obere wurde 1861 zum Sitzungssaal des istrischen Landtags ausgestaltet (Abb. 6). Bei dieser Gelegenheit kam es auch zu Änderungen am Äußeren des Baus. Vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges richtete man im Landtagssaal ein kleines Stadtmuseum ein; Zerstörungen durch Brand und durch Bombentreffer in der nächsten Umgebung haben bewirkt, daß sich das Problem einer Neugestaltung abermals stellt. Eine zweite Blüte erlebt die Bautätigkeit in Poreö im 15. Jahrhundert. Zu der Zeit wandelt sich in einem gewissen Ausmaß die wirtschaftliche Struktur der Einwohnerschaft, indem die führende Bürger schicht nicht mehr aus Gewerbetreibenden und kleinen Grundbesitzern besteht, sondern die Kaufleute die Oberhand gewinnen. Dieser Wandel äußert sich auch in der Architektur der Wohnhäuser. Sie sind nun keine kleinen Bauwerke mehr, mit einer Werkstatt im Erdgeschoß und den Wohnräumen im Obergeschoß, sondern stets größer werdende stattliche Gebäude mit Geschäftsläden und Vorrats kammern zu ebener Erde und einer oder mehreren Wohnungen in den darüberliegenden Stockwerken. Auch die vorhandenen älteren Gebäude werden den neuen Zwecken angepaßt, indem sie durch Auf oder Anbau erweitert oder mehrere Häuser unter gelegentlicher Einbeziehung einzelner Neubauten zu einem größeren Gebäude zusammengeschlossen werden. Auch die Hausfassaden sind jetzt anders gestaltet; sie werden aufgegliedert durch Öffnungen in Form spätgotischer Monophoren, Biphoren, Triphoren und Balkone. Die Rahmen dieser Öffnungen tragen nun den plastischen Schmuck der typisch spätgotischen Verzierungen. Der um diese Zeit vorgenommene Umbau vieler älterer Gebäude hat die Mehrzahl der Häuser am Decumanus und am Cardo erfaßt. Kennzeichnend dafür ist eine Häuserreihe von vier Gebäuden am Decumanus, die im vergangenen Kriege durch Bomben schweren Schaden erlitten hat (Abb. 5). Von den Neubauten aus jener Zeit am Decumanus ist das vom Jahre 1473 datierte Gebäude hervorzuheben, das im ersten und im zweiten Stock Triphoren aufweist. Noch die Spätrenaissance hat manch wertvolles Bauwerk geliefert, wie es z. B. das Haus mit der bemalten Fassade an der Südwestecke der vom Cardo und dem Decumanus gebildeten Straßenkreuzung

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