Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

SALZBURG Wie in anderen Bundesländern (vgl. Österr. Zeitschrift f. Kunst und Denkmalpflege, 19.5.5, S. 137ff.) läuft auch in Salzburg seit mehreren Jahren eine Aktion der Landes regierung, die der Instandsetzung von Althausfassaden gilt. Es handelt sich dabei sowohl um Objekte, die als Kunst denkmäler klassifiziert werden können, aber auch um Bestände, die, ohne an sich Denkmalwert zu besitzen, für die Gesamt wirkung eines Orts- oder Straßenbildes von Bedeutung sind. Die Unterstützung besteht in der Gewährung eines 30prozentigen Zuschusses des Landes zu den Kosten der Herstellung unter der Voraussetzung, daß auch die Ortsgemeinde eine Beihilfe in der Höhe von 10% der Gesamtkosten zur Verfügung stellt. Der Landeskonservator, der die Durchfühi-ung der Aktion überwacht, weist das bisherige Ergebnis wie folgt aus: In den Jahren von 19.53 bis 1957 rvurden insgesamt 101 Fassaden, mit einem Subventionsbetrag von S 1,054.000 restauriert. In der Zusammenstellung ist die maßgebliche Bedeutung der Häuser durch Buchstaben gekennzeichnet, und zwar: B bczeiclinendes Beispiel für iiciiiiatliclie Bauweisen H liistorischo oder kultnrgcscliiolitliche Bedeutung K kiinstgeschichtliehe Bedeutung L Bedeutung für das Landscliaftsblld O Bedeutung für das Orts- bo/.w. Stadtbild A. Land Salzburg Anif, Schloßwirtshaus (B O) Bruck an der Glooknerstraße Nr. 26 (B) Dorfgastein, Mesnerhaus (B 0), Steindlwirtshaus (B) Ebenau, Fürstenstöckl (B H) Eisbethen, Steindlwirtshaus (B) Goldenstein, Schloß (H K O L) Hallein, Adneter Riedl Nr. 2 (K L), Wichtelhubergasse Nr. 34 (B O), Pramerplatz Nr. 74 (K O), Schöndorferplatz Nr. 92 (B O), Schöndorferplatz Nr. 93 (B 0), Kuenburggasse Nr. 114 (B 0), Schöndorferplatz Nr. 117 (B O), Pfarrgasse Nr. 125 (B O), Pfarrgasse Nr. 126 (B H O), Spitalgasse. Nr. 147, 148, 149, 151 (alle mit B 0), Augustinergasse 170 (B O), Schön dorferplatz-Pfarrgasse Nr. 181 (B 0), Oberhofgasse Nr. 184 (B K O), Edmund Molnar-Platz Nr. 229 (B O), Franz Xaver Gruber-Platz 292 (HBO), Kuffergasse 293 (B O), Bayer hammerplatz Nr. 296 (B O), Schiemerstraße Nr. 317 (KB O), Schiemerstraße Nr. 318 (B O), Kuffergasse Nr. 333, 335 (beide KBO) Hofgastein, Weitmoser-Schlößl (K L) Kuchl, Häuser Nr. 5, 8, 13, 21, 48 (alle mit B 0) Lofer, Gasthof Post, Metzgerwirt-Haus, Steinerwirt-Haus (alle mit B O) Mauterndorf, Schloß (HKLO), Bruokkeusche (K O). Nr. 37, Tafernerhaus, Nr. 43, Nr. 48, Wallnerhaus, Nr. 51, Macheinerhaus, Nr. 113, Klampfererhaus (alle mit B O) Puch, Schloß Puchstein (H K O), Schloß Urstein (H K L) Radstadt, Ernest Thun-Straße 14, Schernpergerstraße 34 bis 35, Scliernpergerstraße 37—38 (alle mit O), Hauptplatz 45—46 (B O), Hofhaimergasse 90, Doppler-Haus Nr. 126 (beide mit O) Saalfelden, Schloß Dorfheim (HKLO) St. Jakob am Thum, Schloßturm (H K L O), Haslach Nr. 21 (H K) St. Veit, Haus Nr. 12 (B O) Wagrein, Haus Nr. 50 (B O) Zell am See, Auerspergstraße 3 (O), Stadtplatz 7 (B O) Insgesamt 62 Objekte. B. Stadt Salzburg Aigen, Belvedere im Schloßpark (K L) Alter Markt Nr. 1, 5 (beide K O) Augustinergasse 2, Stelzharner-Haus; 4, Augustiner kloster (beide H O) Bergstraße 16 (B O) Chiemseegasse Nr. 2, 3 (beide B O) Dreifaltigkeitsgasse 12—14, Priesterseminar (K O) Frohnburg, Außenmauer (H K O) Getreidegasse 9, Mozarts Geburtshaus (HB 0).Nr. 21 (BO), Nr. 51, Sohleiferbogen (H K O) Gstättengasse 25 (B O) Herrengasse 14, 16, 24 (alle mit B O) Imbergstraße 19 (K 0) Kaigasse 6 (K O), 24 (B O) Kajetanerplatz, ehemalig Kajetanerklo.ster, jetzt Spital der Barmherzigen Brüder (K O) Kapitelplatz 3—5 (K O) Makartplatz 8, Mozart-Wohnhaus (H 0) Mirabellplatz 2, Villa Kast (0) Mönchsborg 3 (H B 0), 11, 33 (beide O), 15, Freyburg (O H), 17, Marienschlößl (H 0), 25, Oslmaiergut (H K 0 L) Nonnberg, Mesnerstöckl (H O) Platzl 5 (B 0) Residenzplatz 5 (K O) Sigmund Haffner-Gasse 16, Langenhof, Hoffassaden (H K), Nr. 22, Rupertinum (H K O) Steinergasse 69 (K O) Theatergasse 4 (Schwarzstraße 16) (B O) Universitätsplatz 2 (B O), Nr. 13, Mozarts Geburtshaus, Rückfassade (H K O) Insgesamt 39 Objekte. Ein merkwürdiges Mittelding zwischen Veränderung und Erhaltung ist das Los der unmittelbar an der Salzach gelegenen Altstadtteile gewesen. Wie sehr sich das äußere Bild hier verändert hat, zeigt ein Blick auf Zeichnungen, Aquarelle usw. aus den ersten vier oder fünf Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts: man versteht nur zu gut, daß die Maler der Romantik wie etwa Josef Höger von diesen vom Kapuzinerberg überragten Häuserzeilen über den Wellen der Salzach entzückt waren und sie von verschiedenen Standpunkten und in mancherlei Bild ausschnitten festgehalten haben. Das reizvollste Motiv bildete wohl die Häusergruppe zwischen Steingasse und Salzach, die von der alten Holzbrüoke bis zum Inneren Steintor mit hohen, glatten, zartfarbigen Fassaden zu Füßen des Kapuzinerberges unmittelbar aus dem Wasser aufragte. So grundverschieden sich dieses Stückchen Alt-Salzburg auf den alten Ansichten und im heutigen Bestand auch ausnehmen mag — die Häuser selbst sind in ihrer Substanz noch vollständig erhalten. Das schönste von ihnen, heute Platzl Nr. 5, hat die meisten, aber doch nur äußerlichen Veränderungen durchgemacht. Nach einander wurden der alten, typisch salzburgerischen Fassade eine Pseudo-Renaissancefassade in kleinstädtisch modifiziertem

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