Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

«'■ 53. Schloß Neuwartenburg bei Vöcklabruck, Deckengemälde von Bartolomeo Altomonte, Probeapplikation eines Details 52. Schloß Neuwartenburg bei Vöcklabruck, Mittelsaal, Zustand vor 1940 Das ebenfalls restaui'ierte Hochaltarbild (siehe unten) wird in der Weise postiert werden, daß die Sicht auf die Chormalerei nicht gestört ist. Die Gruft der Familie der Prager von Pragthal unter der Anna-Kapelle der Filialkirche zu Altenburg ist, laut Datie rung, um 1512 entstanden und zeigt in staunenswerter Farben frische erhaltene fast lebensgroße Fresken mit Darstellung verschiedener Heiliger (Kirchenpatron, Namenspatrone ver schiedener Familienangehöriger) sowie der Kreuzigung (Abb. 51), Christus als Richter und Wappen der Familie der Prager und der Fux von Fuxberg. Die Malereien haben durch die ungünstigen atmosphärischen Verhältnisse unter der Bildung von Kondenswasser und Versinterung gelitten. Die erste Sorge der Denkmalpflege ist hier die Erzielung einer besseren Entlüftung. Im Langhaus der oben erwähnten Markt kirche zu Waldhausen, einer bemerkenswerten Leistung der Nachgotik vom Anfange des 17. Jahrhunderts, fanden sich unter der Tünche neben Rankenornamenten in den Gewölbe zwickeln eine Kreuzigungsgruppe am Triumphbogen und ein Apostelmedaillon (Jakobus d. J.) unter der Empore aus der Bauzeit (Restauiderung: Watzinger-Ghezzi). Die am Ende des 17. Jahrhunderts wahrscheinlich durch C. A. Carlone barockisierte ehem. Zisterzienserstiftskirche Baumgartenberg weist im Chor, Querschiff und Langhaus barocke Fresken auf. Mit der ersten Etappe der Instandsetzungsarbeiten wurde bei den Fresken des Umganges begonnen. Hiebei konnte eine bis dahin nicht beachtete Signatur des Giacomo Antonio Mazza aus dem Jahre 1696 an der Figur des Evangelisten Lukas im nördlichen Umgang deutlich gemacht werden. Er scheint die Zwickelmalereien mit den Darstellungen der Evangelisten, Kirchenväter und Ordensstifter gemalt zu haben, während die Mittelszenen mit dem Leben und der Passion Christi den bis jetzt für den gesamten Zyklus namhaft gemachten Brüdern Grabenberger verbleiben dürften. Die Reinigung und teilweise Ergänzung der Malereien hat gezeigt, daß es sich hier im wesentlichen um künstlerisch mittelmäßige Arbeiten (besonders bei Mazza) handelt, deren Erhaltung jedoch hinsichtlich ihrer Funktion im dekorativen Zusammenhang mit dem carlonesken Stuck der Kirche wichtig ist (Restauratoren Peyscha und Teckert sowie Schmidinger). Ferner erwähnenswert ist die Restaurierung in der Pfarrkirche zu Hofkirchen a. d. Trattnach, wo die 1907 von Andre Strickner mit Leimfarben entstellend übermalten Fresken des W. A. Heindl freigelegt worden sind (Verherrlichung der Kirche mit den Evangelisten und der Auffindung des Kreuzes sowie Szenen aus der Geschichte des hl. Johannes d. T.). Hiebei konnte an zwei Stellen die Signatur des Malers und eine Jahreszahl der Malereien festgestellt werden; 1754. Da die Kirche durch J. Pawanger 1712—1716 barock umgebaut worden ist, wäre es nicht ausgeschlossen, daß das genannte Datum sich auf ein späteres Übergehen der Fresken durch den Künstler anläßlich der Turmausbauung bezieht^®. Die Pentiinenti beim Kreuzstab des Johannes scheinen allerdings noch kein ausreichender Grund für diese Annahme zu sein. Bei dem Fresko mit der Darstellung der Namensgebung Johannis ist außerdem das Wappen des Pfarrers Jakob Lengauer neben der Datierung (1754) hervorgekommen, welcher von 1748 bis 1763 der Pfarre vorgestanden hat (Restaurierung: Watzinger-Ghezzi). Ein diesbezüglicher Hinweis wird Herrn Hofrat Doktor E. Hainisch verdankt.

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