Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

m f iw :?«:• , j v - i f '0'wg' i '' 46. Enns, Frauenturm, frühgotische Fresken an der Kapellenostwand nach Restaurierung 1956 Florian, an den Schiffswänden und an der Westseite Schutz mantelmuttergottes, Christophorus, Jüngstes G ericht, Abraham mit den Seelen im Paradies (Abb. 50) und Höllendarstellungen. Sie sind teilweise fragmentarisch und zeigen u. E. eine gewisse Verwandtschaft zu der älteren Darstellungsreihe (Passions szenen) der 1951 freigelegten Ifresken in der Pfarrkirche der Stadt 1». Die sogen. Sigmarskapelle in Wels (wahrscheinlich ursprüng lich Barbarakapelle) 11, ein dem Minoritenkloster in Wels ein verleibter, wahrscheinlich spätmittelalterlicher Bau, wurde bis vor kurzem als Depot verwendet. Über Initiative des Gemeinde amtes der Stadt Wels soll hier eine Kriegergedächtnisstätte ähnlich wie in Braunau eingerichtet werden. Die Adaptierungsarbeiten werden dem Raum seine ursprüngliche gotische Gestalt wiedergeben; für die Denkmalpflege besonders inter essant sind die spätgotischen Fresken an der Nord- und Süd wand dieser Kapelle, welche durch die Freilegung der Stifter wappen in die Zeit nach 1490 datiert werden können. Die Restaurierung erfolgte durch Prof. Dr. Franz Walliser unter Assistenz von akad. Maler R. Peisar. Die Malereien, welche erst durch die weitere Freilegung und Restaurierung identi fiziert werden konnten, stellen dar: 1. (Nordwand, 2. Joch, vom Eingang gesehen): Von Engel gekrönte Maria mit Kind, umgeben von Heiligen (hl. Ulrich, hl. Florian, hl. Magdalena [Abb. 48], Apostel Thomas[?]). " Vgl. G. Tripp, Fi-eskenfunde in der Pfarrkirche von Steyregg, int Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege VII, 1953, p. 39ff. Eine Studie von Dr. Kurt Holter zur Geschichte dieser Ka pelle steht in Aussicht. Wappeuidentifizierung erfolgte durch Dr. G. Trathnigg. 2. (Südwand, 2. Joch): Oben Gottvater, Maria mit Kind, dazwischen Engel; darunter Papstniedaillon (Sylvester), Bischofsmedaillon (nicht identiflzierbar), zwischen den Medail lons herabstürzender Engel; unten Pestkreuz (?), flankiert von den Heiligen Sebastian und Rochus. 3. (Südwand, 3. Joch): Christus am Weinstockkreuz, von dem Ranken, welche Medaillons bilden, ausgehen. In den Medaillons: Einzug in Jerusalem, Kreuztragung, Fußwaschung, Christus vor Pilatus, Ölberg, Heilige Frauen am Fuße des Kreuzstammes. In der unteren Zone hl. Augustinus mit einem Wappenschild auf der Brust, in dem das Herz, sein Symbol, zu sehen ist. 4. (Südwand, 4. Joch): Christophorue. Durch die Freilegung des unteren Teiles kamen noch die Füße des Christophorus und die Stifter mit Wappen heraus (Christoph von Hohenfeld, gest. 1496 und Gemahlin Magdalena von Haunsperg). Im Innern des Andreaskirchleins zu Pichlwang wurden unter der abblätternden Putzschicht Malereien entdeckt, deren Aufdeckung und Konservierung durch Prof. Fritz Weninger erfolgte: es handelt sich um spätgotische Freskomalereieni^ im Chor mit Darstellungen der Heiligen Andreas Johannes (Abb. 49) und der Muttergottes in den Fenster gewänden sowie ornamentale Dekoration. Da die besterhaltenen Darstellungen in dem vermauerten und nunmehr wieder aus gebrochenen Ostfenster des Chores gefunden wurden, ent schloß man sich, zur Wahrung und Sichtbarmachung der gotischen Gesamtkonzeption auf den spätbarocken, künst lerisch weniger bedeutenden Altaraufbau zu verzichten. Es gibt ein Weihedatum von 1508; die Fresken scheinen uns jedoch stilistisch in das 15. Jahrhundert zurückzureichen, zumindest müßton sie von einem die ältere Tradition pflegenden Meister gemalt worden sein.

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