ß 2. Porec, Situationsskizze StricliliGi-tc Linien: im Krieg zerstörte Baublöcke Stark ausgezogene Linien: mittelalterliches Mauerwerk Schraffierte Flächen: schwer beschädigte Bauten Voll angelegte Flächen: Denkmalsbauten 1 Komplex der Basilikabauten 2 Ehemalige Franziskanerkirche 3 Beste des römischen Tempels Festland ab. Die ersten Befestigungen waren schon zu römischer Zeit entstanden; das Mittelalter verstärkte und erweiterte das römische Fortifikationssystem. Doch nimmt die mittelalterliche Stadt eine geringere Baufläche ein als die antike, da die nicht verbauten Bodenflächen zur Anlage von Gärten benutzt wurden. An den Befestigungswerken wurden im Mittelalter größere Bauvorhaben im 13., 14. und 15. Jahrhundert durchgeführt, mit dem 18. Jahrhundert beginnt ihr beschleunigter Verfall. Die Ergebnisse der archäologischen Forschung und die verhältnismäßige Unversehrtheit des Stadt grundrisses ermöglichen eine Rekonstruktion der ursprünglichen städtebaulichen Anlage. Noch heute wird die Halbinsel in Ost-West-Richtung vom Decumanus Maximus durchschnitten, der am Forum beginnt, um sich, das dem Festland zugekehrte Stadttor an der Ostseite durchziehend, auf dem einstigen ,,ager" der Römerstadt fortzusetzen. Nördlich und südlich vom Decumanus haben, abgesehen von geringfügigen mittelalterlichen Abänderungen, seine beiden Parallelen im Norden und Süden ihre Linienführung im allgemeinen beibehalten. Die Hauptverkehrsader in Nord-Süd-Richtung war der Cardo Maximus, der, am nördlichen Stadttor beginnend, in das dem Meere zugewandte südliche Haupttor einmündete. Die übrigen Straßen verliefen zu diesen Hauptverkehrsadern parallel, so daß hiedurch die Stadt in regelmäßige Blöcke — die ,,insulae" — aufgeteilt wurde. Diese ursprüngliche Struktur hat sich am besten in der Stadtmitte erhalten, wo sie nur durch einige mittelalterliche gekrümmte Gassen und Durchgänge gestört wird. Dies ist verständlich, wird doch die bauliche Konti nuität im Zentrum stets stärker bewahrt als an der Peripherie. In gleichem Schritt mit dem geschichtlichen Entwicklungsgang des Stadtlebens verschob sich im Laufe der Zeit das Stadtzentrum. Im Frühmittelalter siedelt der Stadtmittelpunkt, in Anbetracht der Vormachtstellung der Kirche, vom antiken Forum in die Nähe der Basilika und der bischöflichen Residenzüber, um in der Zeit der Stärkungder Kommuneauf den am südlichenStadttor entstandenen Marktplatz hinüberzuwechseln, wo im 13. Jahrhundert auch das Gemeindehaus errichtet wird.
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