Ii m 1. Porec, Flugaufnahme IVA Percic DENKMALPFLEGE IN POREC - PARENZO (ISTRIEN) Das kleine Porec liegt auf einer niedrigen Halbinsel an der Westküste Istriens. In den ersten Jahr zehnten unserer Zeitrechnung als römisches Munizipium entstanden, das den Namen Colonia Julia Parentinum trug, hat es seither fast zwei Jahrtausende hindurch nicht nur die Kontinuität seines städtischen Lebens, sondern auch seine ursprüngliche urbanistische Gestalt bewahrt. Im Verlaufe dieses weitgespannten Zeitraums hat jede Geschichtsepoche der Stadt ihren Stempel aufgedrückt, indem sie sie stets mit Baudenkmälern bereicherte, deren viele erhalten geblieben sind (Abb. I und 2). Die Grundform von Porec wird durch drei Faktoren bestimmt: durch seine Anlage auf einer kleinen, flachen Halbinsel, durch die der Randlinie der Halbinsel folgenden Stadtbefestigungen, die sich an deren schmälster Stelle vereinigen, und durch seine anfänglich römische städtebauliche Struktur. Diese Gestalt blieb bis in die neuere Zeit hinein im wesentlichen unverändert, sie hat sich nur jeweils den Lebensumständen angepaßt. Porec besaß den Charakter einer Hafenstadt; seine wirtschaftliche Grundlage aber bildete das agrarische Hinterland, und so waren es gerade diese beiden Voraussetzungen, die zu Blütezeiten führten oder schwere Krisen überbrücken halfen. Die kleine Halbinsel von 200 m Breite und 400 m Länge behielt ihre ursprüngliche Gestalt bis zum 19. Jahrhundert bei, bis ihre Nord- und Südufer durch Aufschüttungen erweitert wurden. Die mit Wehrtürmen besetzten Stadtmauern schützten sie nach der Seeseite hin und riegelten sie gegen das 1 Denkmalpflege
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