Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

-i.,. ..V. M 1 Mif Iii IMi ^ ^"<^'^u(^aii<iwdo.^4fUSfinct\ci~JnuhnKf!y^^^e' öc^O/iS/tißH tlu Coi^u .ftxituiH l. • aiVtu^A^ 30. „Das k.k. Lustschloß und der Garten Schönbrunn von der Hauptstrahse anzusehen", kolorierter Stich von C. Schütz, 1781 — dazwischen zieht sich in der ganzen Länge ein Gang, der sogenannte ,,finstere Gang" hin —•, finden an der Südseite Licht und Luft durch 39 Fensteröffnungen frei Zutritt (Abb. 28). In regelmäßigem Wechsel folgt auf ein breites, bis zur vollen Höhe durchgehendes, ein schmäleres, um wenig niedrigeres Fenster, die alle rundbogig schließen. An Stelle der Fenster führen in der Mitte ein breites Tor und an den äußersten Flanken schmälere Tore in den Raum. Fenster und Tore werden außen von Pilastern begleitet, die an der Stelle der Kapitelle mit Masken geschmückt sind und ein durchgehendes Gesims mit Verkröpfungen tragen. Ursprünglich besaß das Orangeriegebäude wie alle übrigen Nebengebäude ein flaches Dach. Der 183 m lange Innenraum ist durchaus gewölbt. Von den kräftigen Fensterpfeilern zur gegenüberliegenden Wand ziehen sich in 10 m Breite mächtige Gewölbegurten, zwischen denen sich über den Bogenscheiteln und in der Breite der Fenster langgestreckte Gewölbe erheben (Abb.29). Den Fußboden bedeckt ein Ziegelpflaster, dessen Ziegel auf die Schmalseite gestellt sind. Unter dem Fußboden an der Nordwand angelegte Feuerungskammern ermöglichen die Heizung; Heizkanäle führen quer durch den Raum und folgen seinem Umriß. Feuerungskammern und Kanäle sind mit schweren Eisenplatten abgedeckt, die die Wärme unmittelbar ausstrahlen. Zur Orangerie gehört der in der ganzen Ausdehnung des Orangeriegebäudes südseitig vorgelegene Orangeriegarten, der vornehmlich zur Aufstellung der fremdländischen Bäume im Sommer diente und zum Teil auch mit niedrigeren Glashäusern bedeckt war. Diesen geräumigen Vorgarten zierten drei Brunnenanlagen mit Wasserspielen, deren reichst ausgestatteter mit rosettenartigem Bassin, zwei übereinander angebrachten Auffangbecken, figuralen Motiven und Fontäne sich in der Mitte befand. Der große Orangeriegarten erstreckte sich bis zu der parallel zum Orangeriegebäude führenden Meidlinger Allee, jenseits derselben diente noch der sogenannte kleine Orangeriegarten den gleichen Zwecken.

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