Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

AUS DEN RESTAURIERWEllKSTÄTTEN DES BUNDESDENKMALAMTES Joachim von Sandrart, Die hl. Sippe (Abb. 195—198) Aus Anlaß der kunsttopographischen Bearbeitung des Stiftes Lambach in Oberösterreich wurde das Gemälde ,,Die hl. Sippe" von Joachim von Sandrart (Öl/Leinwand, 354*593 Zentimeter, Friedhofkirche) in den Werkstätten des Bundesdenkmalamtes restauriert. Während der Reinigung und Entfernung der Übermalung konnte es an Hand der freigelegten Signatur und Datierung, Joachim von Sandrart fecit 1678, als ein Spätwerk des Meisters erkannt werden. Zum Großteil wohl eine Werkstattarbeit, zeigt sich jedoch seine späte Handschrift in der Gestaltung der Figuren der unteren Zone. Zur Rekonstruktion des Schicksals des Gemäldes konnte Quellenmaterial aus dem von Hofrat Dr. E. Hainisch verfaßten Manuskript zur Kunsttopographie des Gerichtsbezirkes Lam bach entnommen werden. Das Gemälde wurde weder in der Korrespondenz Sandrarts noch in dem Buch ,,Joachim von Sandrarts Akademie der Bau-, Bild- und Malerei-Künste von 1675", herausgegeben von Peltzer, München 1925, in der auch die Zusätze der lateinischen Ausgabe des Werkes von 1683 berücksichtigt sind, erwähnt. Ignaz Gielge meinte in seiner Schrift (Topographisch-historische Beschreibung aller Städte, Märkte, Schlösser, Pfarren und anderer merkwürdiger Örter des Landes ob der Enns; drei Teile, Wels 1814), daß es ein Werk des,,hoffnungsvollen, zwanzigjährigen Solines Sandrarts" wäre. Es muß hiebei eine Verwechslung mit dem Neffen Johannes vorliegen, der zu jener Zeit in Sandrarts Werkstätte 196. Joachim von Sandrart, Hl. Sippe, Modelletto y 197, 198. Joachim von Sandrart, Gemälde Hl. Sippe in der Friedhofkirche Lambach, Details; nach der Restaurierung

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