Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

und einer ist durch eine Lawine in einem der letzten Winter weggerissen worden — glücklicherweise ohne beschädigt zu werden; jedoch ist die Verwitterung bei drei Steinen so weit fortgeschritten, daß sie unbedingt unter ein Schutzdach gestellt werden müssen. Die neun Römersteine sind in den Jahren 1956/57 gesichert, neu fundiert, zum Teil mit Schutzdächern und insgesamt mit Inschrifttafebi versehen worden, welche Angaben ihrer Entstehungszeit usw. enthalten; Steine, die sich nicht mehr an ihrem ursprünglichen Platz befanden, wurden in lawinen sicherer Lage und von der Straße gut sichtbar an neuen Stand orten aufgestellt. Goldegg, Burg, Kittersaal: Die in ihrem Kern aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts stammende, im 16. Jahrhundert zu einem Schloß umgestaltete Burg enthält in dem 29:13 m großen Kittersaal die bedeutendsten Kenaissance-Fresken des Landes (Jagd- und Gelageszenen, Musi kanten, allegorische und biblische Darstellungen, Wappen und ornamentale Dekorationen, vermutlich von einem Angehörigen der Malerfamilie Bocksberger um 1536); mit ähnlichen Dar stellungen bemalte Holztafeln, welche die Decke und die nicht mit Fresken geschmückten Teile der Wände bedeckten, wurden vor etwa 100 Jahren abgenommen und sind zum größten Teil im Schloß erhalten geblieben. Sowohl die Fresken als die Tafelmalereien, von welchen namentlich die ersteren einen sehr hohen Qualitätsgrad erreichen, befinden sich in einem trostlosen, existenzgefähr deten Zustand, und zwar infolge der seit Jahrzehnten aus finanziellen Gründen nicht behobenen Baufälligkeit des Saales selbst (Schindeldach vollkommen wasserdurchlässig, Dach stuhl und Deckenkonstruktion weitgehend vermorscht, Fußbodenkonstruktion einsturzgefährdet). Da die hohen Kosten einer Gesamtrestaurierung nur aus den Subventionen mehrerer Jahre gedeckt werden können, konnten im ersten Arbeitsabschnitt 1956/57 nur die Instandsetzungs- und Erneuerungsarbeiten an der Fußboden konstruktion, an der Deckenkonstruktion, am Dachstuhl und am Schindeldach durchgeführt werden; für 1958 steht die Sicherung und Kestaurierung der Fresken, für 1959 die Restaurierung der Tafelmalereien am Programm, während der Saal selbst frühestens 1960 für seine künftige Bestimmung als Festsaal wird adaptiert werden können. Salzburg, „Tanzmeistersaal" im Wohnhaus der Familie Mozart (Makartplatz 8) (Abb. 194): Im Jahre 1773 übersiedelte Ijoopold Mozart mit seiner Familie aus dem Hause am Hagenauerplatz, in dem Wolfgang Amadeus Mozart geboren wurde (heute Getreidegasse 9), in das Haus Hannibalplatz (heute Makartplatz 8), in dem Vater Leopold Mozart bis zu seinem Tode 1787 wohnen blieb. Hier entstanden vom September 1773 bis Kovember 1780 sowie im Sommer mid Herbst 1783 zahlreiche Jugendwerke Wolfgang Amadeus Mozarts. Der ,,Tanzmeistersaar', in dem die Familie Mozart zu musizieren pflegte, hat zwar bald nach dem Tod Leopold Mozarts sowie in späterer Zeit bauliche Veränderungen er fahren, blieb aber im übrigen erhalten, als im Oktober 1944 der größere Teil des Hauses einem Bombentreffer zum Opfer fiel. Nachdem zuletzt noch eine Kleinwohnung in den Saal ein gebaut worden war, wurde er 1956/57 unter Restaurierung der (aus der Zeit nach dem Tode Leopold Mozarts stammenden) Stuck-Dekorationen an Decke und Wänden wiederhergestellt und, ebenso wie der gesamte, erhalten gebliebene Teil des Hauses, nach den Plänen der Architekten Otto Prossinger, Felix Cevela und Dr. Hans Hofmann zu einer Mozart-Ge dächtnisstätte ausgestaltet. Der Saal enthält das Gruppen porträt der Familie Mozart von Deila Croce sowie eine Aus stellung von Musikinstrumenten aus der Zeit Mozarts, und wird für musikalische Aufführungen und für festliche Zwecke verwendet. Th. Hoppe Ahhildungsnachweis: Dr. G. Trathnigg, Wels: Abb. 185; Landesbildstelle Salzburg: Abb. 186, 187, 188, 189, 190, 191, 192, 193; Hans Frank, Salzburg: Abb. 194. hV I 1 i 194. iSalzburg, ,,Taiizmoistersaal" im Wohnhaus der Familie Mozart (Makartplatz 8), nach den Restaurierungs- und Aus stattungsarbeiten 19.56/57

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