il I jMfe - " '' r ■ -•—^ 192. Irrsdorf, Filialkirche. Blick durch die geöffnete gotische Kirchentüre auf den Hochaltar, nach der Restaurierung 1957 aus statischen Gründen eingezogene Stützkonstruktion in ihren Materialion sichtbar gemacht. An der nördlichen Chor wand wurde ein vom Anfang des 15. Jahrhunderts stammendes Kreuzigungsfresko freigelegt, unter dessen unteren und stark abgewetzten Partien eine tiefer liegende Freskoschicht (Evangelistensymbole als dunkelgraue Silhouetten) zum Vorschein kamen; beide Freskoschichten wurden genau nach dem Stand ilu-er Erhaltung gesichert (Restaurator J. Ghezzi). Eine Steinguß-Madonna vom Ende des 14. Jahrhunderts, welche außen am Chor in einer barock zu einer Nische um gebildeten, vermauerten Fensteröffnung stand und durch die Witterungseinflüsse Schaden gelitten hatte, wurde restauriert, von späteren Zutaten (in Mörtelmasse aufgetragener Kopf schleier usw.) befreit und an Stelle eines überaus störenden Kriegerdenkmals, für welches ein Ersatz gefunden werden mußte, als ,,Krieger-Madonna" auf einem römischen Reliefblock aufgestellt, welcher im Mauerwerk der Vorhalle an gefährdeter Stelle eingemauert war und einen Reiter mit Fußsoldaten zeigt (Restaurator C. Dorn). Schließlich wurden die Altäre, Kanzel, Einzelfiguren usw. Meinrad Guggenbichlers in ihrer originalen, unter der Fassung des 19. Jahr hunderts weitgehend erhaltenen Fassung wiederhergestellt (Architekturteile schwarz mit vergoldeten und versilberten Ornamentteilen, Figuren in Gold und Silber mit naturalisti schem Inkarnat), nachdem sie gegen Holzwurmbefall im prägniert und gefestigt worden waren (Restaurator J, Wat zinger), Leogang, Pfarrkirche: Die 1745 neu erbaute (vom früheren Bau nur den gotischen Turm und vermutlich Teile der Fundamente einbeziehende) Kirche ist um 1750 vom Sohn des Jakob Singer von Sohwaz, der den Bau ausführte, mit Deckenstuccos, und von Christof Anton Mayr von Schwaz mit Deckenfresken ausgeschmückt worden; die qualitätsvolle Ausstattung ebenfalls um 1750. Störend wirkten; erneuerungsbedürftige, dem urs|3rünglichen Zustand nicht entsprechende farbige Behandlung des Raumes, ebensolche Fassung der Einrichtung, minderwertige bunte Glasgemälde vom Anfang des 20. Jahrhunderts im Chor, elektrische Beleuchtung (Metall-Luster, Glaskugeln). Decken stuccos und Fresken wiesen Alterungs- und Feuchtigkeits schäden sowie Übermalungen und starke Verschmutzung auf. Die Gesamtrestaurierung des Kirchenraumes 1956/57 umfaßte u. a.: Wiederherstellung der ursprünglichen Farbig keit der Wand- und Deckenflächen einschließlieh der in ihrem Bestände gesicherten Deckenstuccos (in Weiß, Gelb, Hellblau, Rosa und Grün); Reinigung, Sicherung und Restaurierung der Deckenfresken; Freilegung und Restaurierung der originalen Fassung der Einrichtung (bunte Marmorierung mit Vergol dung); Verglasung der Fenster mit Blankglas; Anbringung von Kidstallustern (Restauratoren: F. Thaler, J. Anders, V. Schaunig). Tauernstraße, Römersteine (Abb. 193): An der rund 40 km langen, von Radstadt über den Tauernpaß nach Mauterndorf führenden Tauernstraße sind von der antiken Paßstraße acht römische Meilensteine und ein römischer Votivstein erhalten geblieben, welche von Straßenerneuerungen unter den Kaisern Septimius Severus und Philippus Arabs herrühren und zum Teil noch lesbare Inschriften tragen, darunter eine mit der Angabe der Entfernung von 41 Meilen nach Teurnia. Einige von diesen Römersteinen sind schon in früherer Zeit von ihrem ursprfmglichen Standort neben die heutige Straße versetzt worden; andere stehen dort, wo die heutige Straße unmittelbar über der antiken verläuft, an ihrem ursprünglichen Platz, Alle Steine haben sich im Lauf der Zeit stark geneigt, einige sind durch Gebüsch von der Straße kaum mehr sichtbar. V- 'S' 193. Tauernstraße, Römerstein
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