188. Salzburg, Stiftskirche St. Peter. Inneres nach der Restaurierung 1957 189. Salzburg, Stiftskirche St. Peter. Blick ins Langhaus gegen Westen, nach der Restauiderung 1957 Salzburg, Stiftskirche St. Peter (Abb. 187-—-189): Im Innern der Stiftskirche von St. Peter zu Salzburg verbinden sich romanische Architektur und sx:)ätbarocke Ausstattungs künste zu einem einzigartigen Kunstdenkmal; das romanische Langhaus mit verkehrtem Stützemvechsel (zwei Pfeiler, eine Säule) aus dem zweiten Viertel des 12. Jahrhunderts, ein Marmorportal um 1240, Rokoko-Altäre mit Bildern vom Kremser-Schmidt, Stuccos von Benedikt Zöpf, Schmiede arbeiten von Philipp Hinterseer und eine Fülle von Meister werken der Salzburger Kunst, von der Gotik bis zum Spät barock, bilden die Akzente des prachtvollen Kirchen-Interieurs, dessen Erhaltungszustand allerdings zu seiirer hohen künst lerischen Qualität und zur eminenten kulturgeschichtlichen Bedeutung des Stiftes allmählich in ein arges Mißverhältnis geraten war. Eine fast das ganze Jahr 1957 ausfüllende, umfassende Innenrestaurierung hat die von wenig erfreulichen, früheren Renovierungen und jahrzehntelangem Mangel an Pflege entstellte Gesamterscheinung aus der letzten Ausstattungsperiode (zweite Hälfte 18. Jahrhundert) wieder hergestellt und den einzelnen Kunstwerken, besonders den Meisterwerken des Kremser-Schmidt, ihre verlorene künst lerische Wirkung wiedergegeben. Da auch ein nur kurzer Restaurierungsbericht den Rahmen der vorliegenden Berichte sprengen würde, sei nur auf die Auffindung romanischer Freskenfragmente oberhalb des heutigen Sakramentaltars (Horen-Darstellung? um 1200) und gleichzeitiger ornamentaler Malereien im Ostteil des nördlichen Seitenschiffs hingewiesen, die ebenso wie die an einer romanischen Säule (der nördlichen Langhauswand) aufgefundene romanische Marmorierung in Freskomalerei sichtbar belassen werden konnten, ohne daß der in seiner originalen spätbarocken Farbigkeit wieder hergestellte Raum (weiße Architekturglieder auf hellgrauem Grund, grüne Stuckdekoration) eine Störung erfahren hätte. Andererseits konnte der bisher uneinheitliche Eindruck der romanischen Portalvorhalle dadurch gebessert werden, daß nach Entfernung von minder wichtigen, in die Seitenwände der Vorhalle eingelassenen Epitaphien des 18. und 19. Jahr hunderts beiderseits die dreiachsigen romanischen Arkaden (um 1250) aufgefunden und wenigstens als tiefe Nischen frei gelegt werden konnten. (Restauratoren: J. Anders, H. Braun, F. Thaler, J. Watzin ger u. a.; seitens des Erzstiftes leitet Pater Prior Beda Winkler die Arbeiten, die z. Zt. noch nicht ganz beendet sind.) Salzburg, Franziskanerkirche, romanisches Süd portal und St. Franziskus-Kapelle: Die im Jahre 1952 begonnene Imienrestaurierung der Franziskanerkirche, über deren bis 1955 erzielte Ergebnisse in Heft 3 des IX. Jahrganges (1955) ausführlich berichtet wurde, ist seither in kleineren Jahresetappen foidgeführt worden: 1957 wurden in der St. Franziskus-Kapelle (mit Fresken und Altarbild von Joh. Michael Rottmayr, 1693) die gleichzeitigen Stuckdekorationen vergoldet, nachdem kurz vorher ein barocker ,,Kreuzweg'' erworben, restauriert und in der Kirche aufgehängt werden konnte, weicher den auf alten Photographien der Franziskaner-
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