r 185. Salzburg, Domgrabungen, Blick auf das Grabungsgelände am Residenzplatz: Links unten Teil der romanischen Krypta, darüber nördliches Querhaus des heutigen Domes, rechts davon aufgehendes und Fundamentmauerwerk des romanischen Nordquerschiffes, rechts oben Teile des romanischen Langhauses SALZBURG Salzburg: Grabungen zur Erforschung des ro manischen Münsters und der früheren Dombauten (Abb. 185). Nachdem 1955 südlich vom heutigen Dom, am Kapitelplatz, Teile des romanischen Kreuzganges und 1956, in einer Vor grabung für die eigentliche Grabungsaktion, nördlich vom heutigen Dom, am Residenzplatz, Teile des romanischen Münsters selbst aufgefunden worden waren, wurden im Sommer 1957 sowohl am Residenzplatz (unter Leitung von Museums direktor Dr. Gilbert Trathnigg, Weis) als auch in den Ostteilen des heutigen Domes (unter Leitung von Staatsarchäologen Dr. Hermann Vetters, Wien) große Teile des Domes des hl. Virgil (letztes Viertel des 8. Jahrhunderts) samt späteren Erweiterungsbauten und vor allem des romanischen Münsters ausgegraben, das um 1200 seine (von vereinzelten gotischen Anbauten abgesehen) endgültige Gestalt erhalten hatte und um 1600 demoliert wurde. Über die Grabungen bereiten die beiden oben genannten wissenschaftlichen Grabungsleiter, über die aus den Grabungsergebnissen gewonnenen kunst geschichtlichen Erkenntnisse der kunsthistorische Mitarbeiter des Grabungsunternehmens, Dr. Franz Fuhrmann, Salzburg, ausführliche Publikationen vor. Das vom Bundesdenkmalamt durchgeführte und vom zuständigen Landeskonservator administrativ geleitete Grabmigsrmternehmen stellt die Denk malpflege vor die Aufgabe, die wichtigsten Grabungsbefunde zu konservieren und zugänglich zu machen, zugleich aber die monumentale, einheitliche Wirkung des Residenzplatzes zu erhalten bzw. die im Innern des Domes gefundenen, wichtigsten Baureste in eine neue, unter dem heutigen Domfußboden liegende, als erzbischöfliche Begräbnisstätte dienende Unter kirche einzubeziehon. Die Grabungen selbst sind zwar noch nicht abgeschlossen, jedoch wird gegenwärtig damit begonnen, die am Residenzplatz ausgegrabene romanische Krypta mit einer im Niveau des Platzes liegenden Eisenbetonkonstruktion (technische Planung und Durchführung: Stadtbaumeister Dipl.-Ing. Felix Ennemoser, Salzburg) so zu überdecken, daß die Krypta unterirdisch zugänglich bleibt, während sich die (von den Architekten Dr. Hans Wiser und Dr. Edmund Bamer, Salzburg, geplante) Unterkirche gegenwärtig bereits im Bau befindet. Die auf rund 70 in der romanischen Krypta aus gegrabenen Wölbsteinen haftenden, zum Teil über 0,70 m^ großen Fragmente der teils figuralen, teils ornamentalen Aus malung vom Anfang des 13. Jahrhunderts wurden gesichert und abgenommen, um auf eine für museale Aufbewahrung geeignete Unterlage übertragen und restauriert zu werden (Restaurator Arthur Sühs).
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