".^4 3sf(! ■ü'i'iifiSlil y*Jl, ,•• Ti mi 129. Castello Mesocoo und das Mesoloinatal GRAUBÜNDENER BAUMEISTER IN ÖSTERREICH Von A. M. Zendealli, Chui' Unter den zahlreiclien Baumeistern und Stukkatoren aus den Gebieten südlich der Alpen, die als Träger der Spätrenaissance, des Barock und Rokoko in Österreich wirkten, treten im Laufe der Entwicklung eine Reihe von Persönlichkeiten hervor, die zwar italienisch sprachen, italienische Namen trugen, aber nicht aus Italien kamen, sondern aus dem ehemaligen dreisprachigen Dreibünden staat Alt Ery Rätien, dem heutigen schweizerischen Kanton Graubünden. Fast alle stammen sie aus dem südlich am St. Bernardino gelegenen Tale Misox, dem italienischen Mesolcina (Abb. 129). Wenn sie zahlenmäßig auch nicht sehr stark sind, so erscheinen sie als Gruppe doch wichtig genug, daß sie nach den vorhandenen Unterlagen zusammengesehen werden sollten^. Wo die Alisoxer im 16. und 17. Jahrhundert ihre Meistertitel erwarben, ob im eigenen Tale oder im Tessin, ist nicht zu ermitteln. Eine Maurergilde, die Meisterbriefe in deutscher Sprache ausstellte, ist erst 1713 in Roveredo nachzuweisen. Dem Rechnungsbuch eines Wirtes entnimmt man allerdings, daß 1663 der Gemeindekanzler Roveredos von sich aus einen ,,lernobrief" einem Tessiner ausstellte, für 27 lire, d. i. genau der Betrag, den der Kanzler dem Wirt für seine Mahlzeit schuldete. 1 Am Ende dieses Aufsatzes ist eine Zusammenstellung der wichtigsten Literatur zur Kunstgeschichte des Misox gegeben. 12 Denkmalpflege
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