m .155. Regensburg, Dom, Nordquerschiff. Madonnenstatue (Detail) die beiden Altarbaldachine durch Identifizierung ihrer Stifter ins vierte und fünfte Jahrzehnt datieren lassen^'. Zu der ältesten Schicht dieser Skulpturen gehören anscheinend das genannte Ulrichsgrab^«, die Nordquerschiffmadonna und der Christopherus der Südseite (Abb. 147, 148, 150, 155). Die beiden Figuren des Verkündigungsaltars (Abb. 145, 153) wirken stilistisch jünger und haben ihre nächste Verwandte in der Katharina des Südquerschiffes; die Martinsgruppe mag der gleichen Zeitstufe angehören, schließt aber in den Einzelformen stärker an den Christophorus an. Kennzeichnend für unser lympanon ist es nun, daß es Beziehungen zu beiden Gruppen aufweist, jedoch keiner von ihnen eindeutig zugeordnet werden kann. Die blockmäßige Auffassung der Figuren, deren Volumen von seichten Falten und zart gewellten Saumlinien nur übersponnen, nie aber aufgefurcht oder durchschnitten wird, findet sowohl in der ,,älteren" wie in der ,,jüngeren" Regensburger Gruppe ihre Entsprechung, wenn auch in dieser eine gewisse Komplizierung der Säume und ein zunächst zögerndes Nachlassen des Blockzwanges zu beobachten sinds". Einzelheiten des Gesichtsschnittes und der Haarbehandlung weisen meist stärker auf die ältere Gruppe, besonders auf die Nordquerschiff madonna (Abb. 155), die sich sehr deutlich als Schwester der Wiener Marienfigur und der Stifterin zu erkennen gibt (Abb. 154, 156). Auch ihre strenge, zwischen annähernd senkrechten Konturen aufwach sende Monumentalität und das flächige Ausbreiten des Faltenspieles an der betonten Vorderfläche der Figur kommen der Wiener Maria am nächsten (Abb. 149, 150); hier wie dort spielt das Saumlineament " Stifter des Rupertusaltares war vermutlich Heinrich der Ehrenfelser (gest. 1345, vgl. Kuustdenkmäler S. 102f ) während der Verkündigungsaltar entweder von Leutwein Gamerit (gest. 1335) oder von Perchtold Gamerit (seit 1331 nachweisbar) gestiftet wurde (vgl. Th. Muller, Alte Bairische Bildhauer, München 1950, S. 32. Das hier gegebene Datum „gegen 1340" ent spricht diesen Nachrichten nicht so gut, wie das auch stilkritisch besser vertretbare „um 1330/35"; siehe hiezu auch Schinnerer S.O.) ' , „1326" in die Platte nachgetragen ist, gibt es für deren Anfertigung nur einen terminus ante quem (vgl. Schadler, S. 290). ^ Verkündigung, noch radikaler in den Reitergruppen und in den Figuren des Rupertusaltares (Abb. bei Schinnerer und Zahn). ^
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