Links; 149. Ausschnitt aus Abb. 142, Mittelteil des Bogenfeldes Unten; ];)0. Kogensburg. Dom. Nordquei-schiff. Madonnenstatue t y ,; ,3' ,^']C HH 'r-' Replik bestimmter Kultbilder der „majestätischen" Gottesmutter erscheint. Gemeinsam mit seinen leuchterhaltenden Gefährten deutet der krönende Engel lediglich die Erhabenheit des betreffenden Bildes und der in ihm repräsentierten Person an. Das Motiv ist seit dem II. Jahrhundert nachzuweisen, bleibt zunächst aber selten. Als ältestes Beispiel führt Künstle^* das Hildesheimer Evangeliar Nr. 18 an, das übrigens auf der gegenüberstehenden Verso-Seite den hl. Bernward mit dem Buch in der Hand zeigt, also eine Dedikationsszene wiedergibt^". Das von Künstle erwähnte Bogenfeld in Pontaubert (Yonne) aus dem 13. Jahrhundert gehört nur lose in diesen Zusammenhang; hier sind — um das Zentral motiv einer ,,Vierge en majestc" — Epiphanie, Himmelfahrt und Krönung mit wenigen Figuren angedeutet^®. In französischen Elfenbeinen der Zeit um 1300 wird dieses Motiv der Engelskrönung jedoch schlagartig populär und findet während des ganzen 14. Jahrhunderts häufig Nachahmung^'. Hier treten zugleich auch des öfteren jene Leuchterengel auf, die ja in der französischen Monumental plastik ebenso belegbar sind. Französische Bogenfeldreliefs mit analoger Thematik sind offenbar seltener; mir ist als nächstverwandtes Beispiel lediglich das Tympanon von Crans (Ain) bekannt geworden, wo eine thronende Madonna von drei Engeln gekrönt und von acht weiteren, die teils knien, teils schweben, angebetet wird^®. In Österreich zeigt ein Siegel der Wiener Schottenabtei^® eine thronende Madonna, über der — ob wohl sie schon eine Krone trägt — ein kronenhaltender Engel erscheint; hier wird auch schon der Stifter (mit Kirchenmodell) in die Verehrungsszene einbezogen. Das formale Arrangement unseres Ikonographie der christlichen Kunst I, S. 570. F. J. Tschan, Saint Bernward of Hildesheim, vol. III (Notre Dame, Indiana, 1952), pl. 57, 58. M. Aubert, La Bourgogne, La sculpture (Paris 1930), vol. II, pl. 79. Die Hand des kronenbringenden Engels scheint über dies ergänzt, so daß es keineswegs sicher ist, daß er auf die Himmelfahrt bezogen war. Er könnte auch als ,,iStern-Enger' zur Epiphanie gehört haben. So Koechlin Nr. 116, 120, 125, 131, 154, 155, 165 etc. Mon. Hist., Neg. Nr. 17793, wohl um 1320—1330 anzusetzen. Später ließ Karl V. ein ähnliches Tympanon über der Türe u ui- . . . puur le rempur ou lamorequiner a une image ae iNotre-.uame, ae cleux anges tenant deux encensoires et de < jouant des instruments et portant les armes de Charles V et de Joanne de Bourbon." Wohl Ende des 13. Jahrhunderts; vgl. P. Kletler, Die Kunst im österreichischen Siegel (Wien 1927), Abb. 81.
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