# 146. Ausschnitt aus Abb. 142, Engel im Bogensoheitel 147. Regensburg, Domkreuzgang. Grabplatte des Ulrich v. Au (Detail) 148. Regensburg, Dom, Südwand. Hl. Christophorus (Detail) Eigenartiger als dieses zweifellos weitverbreitete und in seiner diskreten Genrehaftigkeit durchaus zeitgemäße Detail ist die Tatsache, daß unsere Madonna von Engeln verehrt und gekrönt wird. Die Entwicklung dieses Tjrpus ging wohl von der byzantinischen Nikopoia aus, die frontal thronend und gelegentlich auch von Engeln angebetet dargestellt wird^^. Die Krönung als solche darf in unserem Falle nicht mit der gleichsam ,,historischen" Auffassung dieses Themas verwechselt werden, welche die Ehrung Mariae durch Christus als End- und Höhepunkt eines Bilderzyklus betrachtet, der sich um die ,,Hinfahrt" der Gottesmutter rankt und der Marientod, Seelenübernahme, Begräbnis und leibliche Himmelfahrt als kausale und chronologische Vorstufen dieser letzten Verherrlichung voraussetzt. Sie erfolgt hier ja durch einen Engel und hat offenbar einen anderen, überzeitlichen und symbolischen Sinn. Bezeichnenderweise wird die Engelskrönung stets einer stehenden oder thronenden Madonna mit Kind zuteil, einer Figur also, die weniger als Abbild der historischen Person Mariae, sondern eher als Vgl. das Elfenbeinrelief (11. Jahrhundert) der Sammlung Stroganoff in Rom (Korevaar-Hesseling, Die Entwicklung des Madonnentj'pus in der bildenden Kunst, Berlin 1938, Abb. 4).
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