Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

Die Bildhauerwerkstatt des Buiidesdenkmalamtes BAROCKE STEINPLASTIKEN UND IHRE RESTAURIERUNG Von Josef Zykan Es ist eine kunstgeschichtliche Tatsache, daß sich im süddeutschen und österreichischen Raum eine so große Anzahl von barocken Sandsteinplastiken erhalten hat wie sonst kaum in einem anderen Bereich. Den südlichen Ländern steht vor allem für die Plastiken im Preiraum Marmor zur Ver fügung. In den nördlichen Gebieten Europas kann nur hartes Steinmaterial dem Klima widerstehen. Die Lage Österreichs ermöglicht es, daß Sandsteinplastiken eine Lebensdauer von 250 und mehr Jahren erreichen können, wenngleich sie wahrscheinlich für weitaus kleinere Zeiträume gedacht gewesen sind. Freilich mußten die der Witterung besonders ausgesetzten Attikaplastiken vielfach abgetragen werden, da sie die Sicherheit gefährdeten. So fehlt der Schmuck an den Traufen des Palais Lobkowitz, des Prinz Eugen-Palais in der Himmelpfortgasse und vieler anderer Gebäude in Wien. Auch an Gartenplastiken ist der Bestand schon wesentlich reduziert . Trotzdem kann man heute noch im Bereich des Gartenschlosses des Prinzen Eugen, des Belvedere, gegen 260 plastische Gruppen auf den Attiken der Gebäude und im Park zählen. Es ist klar, daß die Einwirkungen des zweiten Weltkrieges bei der durch Zeitschäden bereits schwer angegriffenen Steinsubstanz verheerende Folgen hatten. So gehörte es zu den vorzüglichen Aufgaben der amtlichen Werkstätten des Bundesdenkmalamtes, bei der Rettung des wertvollen barocken Bestandes an Großplastiken helfend mitzuwirken. Die Korro sionserscheinungen an den aus Zogelsdorfer Sandstein bestehenden Plastiken sind meist so groß, daß etwa die Gruppe der drei Erzengel von Lorenzo Mattielli am Portikus der Michaeierkirche, als sie noch 7 Dcnknialiino.uiP

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