i'sf ^ i- . \j;mj » K ■ III. Imisbruck, Samtheinpalais in kriegsbeschädigtem Zustand und überdies durch die Veränderungen des 19. Jahrhunderts entstellt 112. Innsbruck, Sarntheinpalais nach dem Wiederaufbau in Annäherung au die originalen Formen vor den Veränderungen des 19. Jahrhunderts Rechnung trägt, ohne das Alte zu stören. Ähnliches kann man vom Haus Seilergasse 7 sagen. Auch die Stadt Innsbruck hat •sich sehr bemüht, den Neubau Schlossergasse 3 — Markt graben 27 den denkmali^flegerischen Forderungen anzupassen. Während in der Schlossergasse, angrenzend an den alten Kolbenturm, der gotische Bestand noch teilweise erhalten blieb, ist die Front zum Marktgraben ohne historische Reminiszenzen, aber dem Altstadtcharakter gut angelehnt. Leider konnten einige alte Teile aus dem Inneren des Hauses — wie die Reste einer gotischen Balkendecke, gotische Archi tekturteile mid das barocke Stiegengeländer — nicht wieder verwendet werden. So ausgezeichnet, daß sie gar nicht auffällt, ist die Fassadenerneuerung am Hause Seilergasse 14 (Rainer) gelungen. Leider fehlt noch der malerische Schmuck. Ähnliche Probleme wie die Altstadt bieten die Häuserzeilen der Mariahilf- und der Innstraße. Besonders schwierig war es, für die Fassadengestaltung des Hauses Innstraße 5 eine Lösung zu finden, wo im Hof ein Kino gebaut wird, zu dem ein ent sprechender Zugang geschaffen werden muß. Die Lösmig ergab sich aus der Baugeschichte des Hauses, das aus zwei dT'eiachsigen Gebäuden entstanden ist. Die Wiederherstellung dieses früheren Zustandes bietet die Möglichkeit, die eine Hälfte unverändert zu halten, während die andere den modernen Erfordernissen entsprechend umgestaltet wird. Zudem wurde der Erhöhung um ein Stockwerk zugestimmt, damit der Übergang von den alten Häusern zu dem häßlichen, hohen Kaiserhof erträglicher wird. In der Kirschentalgasse steht als Erinnerung an eine Zeit, da Tirol in Verbindung mit den österreichischen Vorlanden noch Baugewohnheiten pflegte, die hier jetzt fremdartig wirken, das ehemalige Gartengebäude der Schneeburg, auch ,,Dürerhäuschen" genannt, dessen Fachwerk im Ober geschoß derzeit noch verputzt ist, an dessen Untergeschoß aber eine etwas ländlich-derbe, jedoch sehr dekorative Re naissancemalerei freigelegt wurde. Ein Hauptmerkmal des Stadtbildes von Innsbruck sind außerhalb der gotischen Altstadt die vielen Adelspaläste, die leider zum großen Teil durch Umbauten gelitten haben. Außer dem Wittinghaus (ehemals Palais Troyer-Spaur) ist nun auch das Sarntheinpalais (Peterlongohaus) wiederhergestellt, so daß der Charakter des Palastes gewahrt ist und trotzdem die Nutzung des Gebäudes für moderne geschäftliche Zwecke möglich ist. Dabei ist die vornehm-prächtige Gestalt des Hauses sicher eine Empfehlung für Hausherrn und Geschäfts inhaber (Abb. III, 112). Im Ferraripalais wurde der schöne Saal im 1. Stock, der durch die kultivierten Abendveranstaltungen der Schule auch der Öffentlichkeit bekannt ist, durchgreifend restauriert. Die Wände des Saales sind mit Stuckfriesen geziert, die zum Teil aus der Erbauungszeit des Hauses, zum Teil von einem Umbau am Ende des 17. Jahrhunderts stammen. Die Decke des Saales war nicht mehr im ursprünglichen Zustand und so kahl, daß der Wandschmuck des Saales fast eine Verlegenheit darstellte. Nach umfassender baulicher Sicherung wurde die Decke mit einem umlaufenden Stuckband geschmückt, das die Motive der Wanddekoration und moderne Umgestaltungen dieser Ornamentformen aufweist. Im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses stand die Restaurierung der Annasäule, deren bekrönende Madonnen figur durch den Einfluß der Witterung so porös geworden war.
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