Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

bei Mellweg, St. Egyd (um 1400)^^, in Bodesce in Oberkrain (Anfang 15. Jh.)^® und in Mauthen, Pfarr kirche St. Markus (1514)1". Dem Freskenzyklus in der Elisabethkirehe eignet kein geschlossenes, ikonographisches Programm, wie es romanische und noch frühgotische Bildausstattungen kennen. Bild reiht sich an Bild, wobei Hauptthemen christlicher Dogmatik an untergeordneten Stellen, im Verband mit den erzählenden Darstellungen der Heiligenlegenden angebracht sind. Dennoch schließt sich die Szenenfolge zu einem kulturgeschichtlichen Ganzen, das über die mystisch-religiöse Beherrschung des mittelalterlichen Lehens und Denkens in einem landschaftlich abgegrenzten, durch handwerkliche und gewerbliche Blüte be stimmten Raum eine deutliche Aussage vermittelt. Die in der Mitte des 14. Jahrhunderts entstandenen Fresken gehören noch der hohen Zeit des Oherzeiringer Silherherghaues an, der nach einer sagen umwobenen und legendenreichen Grubenkata.strophe zwischen 1361 und 1365 zum Untergang verurteilt war^'. W. Fi'odl, Die gotische WaiidmalcM'ei in Kärnten, Klagenfurt 1944, )S. 76. Abb. bei F. Stele, Monumenta Artis Slovenicae I, Ljubljana 1935, fig. 81. Abb. bei 0. Demus, Neu aufgedeckte Wandgemälde in Mauthen (Käi'iiten), in: ,,Donkmalpflege", Jg. 1933, S. 49, Abb. 51. F. Tremel, Das Ende des Silberbergbaues in Oberzeiring. .Blätter f. Heimatkunde, XXVTT, Graz 1953. S. 1 ff. Ahbiltl'mi(}snachweAs: Dr. Kodolitseh, Graz: Abb. 97; alle übrigen: Bundesdenkmalamt, Wien DAS ALTERSWERK DES KREMSER-SCHMIDT Von JosEP Zykan In der großen Kremser-Schmidt-Ausstellung, die 1951 in der Minoritenkirche in Stein an der Donau veranstaltet wurde, war es schon aus ausstellungstechnischen Gründen nicht möglich, das Lebenswerk des Künstlers in seinem chronologischen Ablauf darzustellen. Die Publikation der Österreichischen Staatsdruckereil hat jedoch bereits deutlich werden lassen, daß dem Alterswerk des Meisters eine besondere Bedeutung zukommt und daß der Ablauf seines Lebenswerkes keineswegs mit der Zeitentwicklung konform erfolgt. Im Sommer 1957 wurde nun in Ljubljana eine große Ausstellung aller jener Werke des KremserSchmidt gezeigt, welche sich in Slowenien befinden^- Dieser Bestand fällt seiner Entstehung nach gerade in jene Jahre, in denen Martin Johann Schmidt den Höhepunkt seines Lebens überschritten hatte und die Epoche seines Alterswerkes eigentlich begann. Eine fast ekstatische Note seiner Kunst war im Jahre 1769 festzustellen, als der Kremser-Schmidt die Altarblätter für die Minoritenkirche in Linz schuf. Der besondere Charakter dieser Schaffensperiode kommt in den Ölskizzen, die sich im Museum der Schönen Künste in Budapest befinden, noch weitaus stärker zum Ausdruck als in dem großartigen Bild mit der Darstellung des hl. Franziskus in der Minoritenkirche in Linz selbst. Die Farbe ist reiner Aus druck seelischer Vorgänge, das Visionäre ist der Kernpunkt der künstlerischen Schaffensvorgänge. Der Kremser-Schmidt wird in diesen Jahren nur von Franz Anton Maulpertsch übertroffen, dessen Erlebnisse heftiger und unmittelbarer sind. Die Arbeiten, die Martin Johann Schmidt in den nächsten Jahren für die heutige Franziskanerkirche in St. Pölten, für das ehemalige Dominikanerkloster in ^ Der Maler Martin Johann iSchmidt, genannt der ,,Kremser Schmidt" (1718—1801), hsg. von Dworschak, Feuchtmüller, Garzarolli-Thurnlackh, Zykan. Wien 1956. Diese ausgezeichnet aufgemachte erfolgreiche Ausstellung bot den Anlaß, mit dem folgenden Aufsatz eine Nachlese zu der 1956 bei der Österreichischen .Staatsdruckerei erschienenen repräsentativen Publilcation über J. M. Schmidt zu halten. Zur Ausstellung: Martin Joh. Schmidt ,,Kremserschmidt" 1718—1801, Dela v Sloveniji, Narodna Galerija v Ljubljani, 1957 (Karel Dobida, France Stele, Melita Stele). 0 Deuknialpflege

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