Links: 88. Wien, Österreichische Galerie, ,.Venus von Penzing", Delphin während der Restaurie rung — Rechts: 8!). ,,Venus von Penzing" nach der Restaurierung Sattelbach (Abb. 84), die Bogenbrücke war vollständig zerstört. Die Fragmente der Figuren wurden geborgen und konnten wieder einwandfrei zusammengefügt werden (Abb. 83, 85). Das Bundesdenkmalamt ist nun bemüht, zu erreichen, daß die alte Steinbogenbrücke an derselben Stelle und in gleicher Form wieder errichtet wird, damit die Figuren dort wieder aufgestellt werden können. Der großartige Hintergrund des Stiftes, das einzigartige Milieu, würden eine solche Maßnahme gewiß rechtfertigen. Es ist zu hoffen, daß es den Bemühungen des Bundesdenkmalamtes endlich doch gelingt, die öffentlichen Stellen davon zu überzeugen, daß eine Betonbrücke an dieser Stelle unangebracht wäre und nicht die richtige Umgebung für die Plastiken Giulianis schaffen würde. Die Herstellung der statischen Festigkeit ist bei den geschilderten Restauriernngsarbeiten immer ein besonderes Problem. Die Zusammenfügung kann nicbt von Haltbarkeit sein, wenn nicht ein sicheres Auflager geschaffen werden kann. Aus diesem Grunde müssen häufig gerade in der Basis der Figuren Operationen vorgenommen und feste Steinstücke eingefügt werden. Dies zeigte sich vor allem bei der Restaurierung der schönen Aktfigur einer Venus, welche als Aus stellungsstück der Osterreichischen Galerie im Barockmuseum nach ihrer Herkunft aus Penzing scherz hafterweise die ,,Penzmger Venus" genannt wird. Die Bombe, welche den Groteskensaal des Belvedere zerstörte, traf auch diese Stemplastik von Wilhelm Beyer. Die hauptsächlichsten Beschädigungen fanden sich in dem unteren Teil der Figur und der großen Figur eines Delphins, welcher das Schwergewicht der Figur bildete. Unter Mitarbeit des kürzlich verstorbenen Bildhauers Ernst Fisko wurde der Festigung dieses tragenden Teiles große Aufmerksamkeit geschenkt und durch Einfügung eines relativ ganz kleinen Steinstückes zwischen Fuß und Unterschenkel der Figur wieder eine völlige Festigung erreicht (Abb. 88, 89). Erstaunlich ist es, daß die Konservierung von Marmorfiguren in unserem Klima wesentlich schwieriger ist als die von Sandsteinfiguren. Die großen Statuen des Vermählungsbrunnens am Hohen Markt in Wien von Corradini bestehen aus Laaser Marmor. Bei der Untersuchung der durch Bombentreffer ange schlagenen Figuren zeigte sich nicht nur, daß der Schlag des metallischen Gegenstandes den Stein viel tiefer zerstörte und zersplitterte, als dies bei Sandstein der Fall ist, sondern auch, daß die Figuren infolge der Verwitterung in ihrem Kern durch Haarrisse weitgehend unterhöhlt sind. Es war aus diesem Grunde z. B. nicht möglich, den beschädigten Kopf der Madonna zu konservieren. Er mußte abgenommen und durch eine Kopie ersetzt werden. 8 Denkmalptldgo
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