Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

ail^ ^PE^ '^'^8 I »t 183. Gurk, Dom, Ausschnitt aus der nördlichen Apside mit Resten der gotischen Dekoration des Wappensaales des Landhauses in Klagenfurt (von den Fresken Ferdinand Fromillers 1740 überdeckt), so gut wie nichts erhalten geblieben ist. Die originalen Apsidenfresken von Gurk zeigen den Maler als einen kraftvollen, zweifellos in Oberitalien geschulten Dekorator, der seine Effekte mit einer gewissen Meisterschaft anwandte und über eine nicht geringe Erfindungsgabe im Gegenständlichen wie auch im Formalen verfügte. Interessant ist etwa die Art, wie er die Kompositionsschemata der beiden Konchen symmetrisch aufeinander abstimmte, so daß die beiden Gemälde als monumentale Gegenstücke er scheinen. Die Technik ist flüssig und weich, mit kräftigen, illusionsfördernden Schatten und Lichtern. Besonders auffallend sind der Doppelklang von hellem Ultramarin und Orange. Die Malereien Plumenthals wären um so bedeutsamer, als Österreich an malerischen Werken gerade dieser Zeit überaus arm ist. Es wäre daher sehr zu begrüßen, wenn es möglich wäre, wenigstens den der zeitigen Bestand in den Apsiden zu sichern. Leider stellt die abgesperrte Luft hinter den Altären im Verein mit der Mauerfeuchtigkeit eine schwere Gefahr für die Erhaltung der Fresken dar. Die übermalten Gemälde der Querschiffwand dagegen dürften durch die Übertünchung und nachfolgende Freilegung sowie Übermalung zu viel von der originalen Substanz eingebüßt haben, als daß eine Entrestaurierung ganz zufriedenstellende Resultate versprechen könnte. Trotzdem sollte der Versuch gemacht werden, einen gefährdeten Bestand zu retten, der schon durch die Seltenheit gleichzeitiger Dekorationen für Österreich einen bedeutenden Wert besitzt^. ^ Eine eingehende Beschreibung der Wandmalereien findet sich in K. Ginhart und B. Grimschitz, Der Dom zu Gurk, Wien 1930, S. 122ff. Zur Bestaurierung siehe K. Ginhart, Neue Entdeckungen und Arbeiten der Denkmalpflege in Gurk, Zeitschr. f. Denkmalpfl. II, 1927/28, S. 65ff., besonders vS. 70. Abbildungsnachweis: Sämtliche Abbildungen: Landeskonservator in Klagenfurt (W. Prugger).

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