Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

180. Gurk, Dorn, Fi'esken von Plunienthal in der nördlichen Apside 181. Gurk, Dom, Fresken von Plumenthal in der südlichen Apside gern wie bei Knnstfreunden überhaupt einen argen Schock hervorrufen. Die Konfrontierung der schwer verschmutzten und gewiß dem Untergang geweihten, aber doch lebensvollen Originale des interessanten Frühbarockmalers mit den gänzlich verfälschten süßlichen Malereien Prof. Viertelbergers — man kann sie nicht mehr als Gemälde Plumenthals bezeichnen —, diese Konfrontierung ergab, daß da eine denkmalpflegerische Untat geschehen war, die an die schlimmste Periode der ,,Restaurierkunst" des 19. Jahrhunderts erinnert. Leider ist nicht zu erwarten, daß sich in absehbarer Zeit die Möglichkeit ergeben wird, die mißhandelten Wandgemälde zu entrestaurieren — der Denkmalpfleger müßte es schon als einen großen Erfolg bezeichnen, wenn es gelänge, die bösen Verfehlungen zu übertünchen. Möge sich die Kirchenvorstehung, welche anläßlich der Altarrestaurierung so viel Einsicht gezeigt hat, doch bald zu dem einen oder andern Schritt entschließen. Von der romanischen Dekoration der Apsiden sind keine deutbaren Spuren erhalten geblieben, doch finden sich in den Seitenapsiden Reste der gotischen Ausmalung aus der Zeit Propst Hinderkirchers um 1450. In beiden Apsiden sind Reste der oberen und unteren Abschlüsse der Dekoration der Apsiden wände erhalten, mit Ornamentbändern und mit federbekleideten Engelsflguren. Die künstlerische Qualität dieser Dekoration muß eine sehr bedeutende gewesen sein (Abb. 183). Die durchaus beherrschende Ausstattung der Apsiden ist aber die Plumenthals; sie besteht aus fol genden Bestandteilen:

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