Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

r- £• s »iiili ^ lllliiili 1% ^^MMsXä i:: %j.,. i' S 176. Peter Krafft, Kopie der Scheinkuppel von Pozzo in der Wiener Jesuitenkirche 177. Peter Ki-afft, Kopie des „Engelsturzes" von Pozzo in der Wiener Jesuitenkirche Verschmutzung der Fresken die Farbtöne richtig zu treffen. Beim „Engelsturz" ist an einer Stelle, probeweise, der Versuch gemacht, dem Scheingewölbe einen etwas dunkleren Ton zu geben (siehe Abb. 177). In seiner Jugend war Krafft viel mit Kopieren alter Meister beschäftigt; wie der Vergleich mit den Originalen erweist, mit gutem Erfolg. Solches Vergleichen ist hier nicht möglich. Dem, der auf Fresken dieser Zeit gut eingesehen ist, kann jedoch nicht der geringste Zweifel zugehen, daß Kraffts Äußerung in seinem autobiographischen Entwurf hierüber durchaus ernst zu nehmen ist. In dieser Treue den Originalen gegenüber kommt den vier Kopien heute dokumentarischer Wert zu. Die Bilder sind, obwohl sie, wie anzunehmen ist, als Arbeitsbehelfe gedient haben, bestens erhalten. Die ,,Lobpreisung" war eine Zeitlang ohne Glas gerahmt und zeigt, vielleicht deshalb, leichte Verschmutz\mg. Sie ist, dies wohl von Anfang an, etwas dunkler als ihr Gegenstück. Als schriftliche Zeugnisse für die hier besprochene Tätigkeit Kraffts können fünf in Privatbesitz befindliche, ebenfalls aus dem Nachlaß des Künstlers stammende behördliche Erlässe angesehen werden. Zweier von ihnen wurde bereits gedacht. Von den öffentlichen Instituten verwahren das Haus-, Hofund Staatsarchiv, das ,,Archiv für Niederösterreich, niederösterreichische Landesregierung" und das Archiv der Universität in Wien Belege für Kraffts Arbeit an der Kirche ,,bei den imteren Jesuitern", wie sie im Volksmund hieß. Im erstgenannten Institut haben sich unter Nr. 6597/5392aus 1833 dasKonzept erhalten zu einem Vortrag der Studienhofkommission an den Kaiser und, in je einem Vermerk, in den Staatsratprotokollen von 1829 bzw. 1832 bzw. 1833 kurze Abschriften kaiserlicher Schlußfassungen. Die diesbezüglichen Akten des Landesinstituts sind skartiert worden. Als schwacher Ersatz müssen die Indices dienen, und zwar 23/(62), 63, 65, 67, 69, 71, 73, K 11, die Jahre 1829 bis 1834 umfassend, mit den jeweils unter dem Schlagwort ,,Universitätskirche" gemachten Eintragungen. Im Universitäts archiv dagegen sind Originalakten vorhanden unter „Fase. I, Nr. 3, Regist.-Nr. 492", für die Jahre 1828, 1829, 1832 bis 1835. Eingaben, Gutachten, Zeichnungen von Krafft sind, was sehr zu beklagen ist, in den Akten nicht erhalten.

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