Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

m ^Msn ■:ä lim 171. Wien, Nationalbibliothek, Prunksaal, Kuppelfresko, Galeriezone, Darstellung der Wissenschaften und Künste, nach der Restaurierung sie mußten entfernt werden und wurden nach dem Muster der gegenüberliegenden Querwand in Tonne I rekonstruiert. Die beiden Lünettenbilder auf den Bogenfeldern in diesen beiden Tonnen waren völlig intakt und bedurften nur einer gründlichen Reinigung. Am linken unteren Rand der Lünette in Tonne IV mit der Darstellung der Aurora fand sich die Signatur D. Gran 1726, also das Anfangsdatum seiner Arbeit. Das Mittelfresko in Tonne I (Allegorie auf das Studium der irdischen Dinge) wies an einzelnen Stellen, vor allem bei den gelben und roten Farbtönen, Retuschen auf, die entfernt werden mußten. Eines der Grisaillenfelder hatte durch Wasserschaden hervorgerufene Farbzerstörungen und Veränderungen. Die aufgesetzten Vergoldungen waren völlig abgelöst. Hier war stellenweise Ergänzung notwendig. Die Abbildungen 174 und 175 zeigen den Zustand vor und nach der Restaurierung. An dem Deckenfresko in der letzten Tonne (IV), das die Beschäftigung mit den himmlischen Dingen darstellt, waren nur kleinere Korrekturen notwendig. Einzelne Draperien waren beschädigt und schlecht restauriert, vor allem waren Retuschen in den Fleischpartien geschwärzt, sie mußten abgenommen werden. Von besonderer Wirkung waren und sind in diesem Kompartiment die Grisaillen, die sich in einwandfreiem Zustand befanden und kaum einer Ausbesserung bedurften. Der besondere Reiz liegt hier in dem grünlichen Farbton, der sich von den gelben Tönen in den Grisaillen der anderen Kompartimente wesentlich unterscheidet. Vor der Behandlung der Holzverkleidungen wurden sämtliche Regale von der Wand abgerückt. Es konnte festgestellt werden, daß nur wenige Teile vom Holzwurm angegriffen waren. Die schadhaften Stellen wurden mit Holzfestigungsmitteln besprüht. Beim Öffnen des Fußbodenbelags auf der Galerie, die, von Konsolen und Pfeilern unterstützt, ungefähr in der halben Höhe um den ganzen Raum herum führt, kamen verschiedene Schäden und Senkungen in der Konstruktion zutage; Balken mußten aus gewechselt und der Boden teilweise neu belegt werden. Die vergoldeten Holzteile, wie die Kartuschen an den Regalen, der reiche plastische Schmuck über den Fenstern in der Längsachse des Kuppelraumes, die Kapitelle und Basen der Säulen und Pfeiler vorlagen wurden sorgfältig gereinigt, Fehlstellen wurden

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