Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

i ■/ \ I -.. I ^ ■ ''V' ' .M . -liNv" 167. Wien, Nationalbibliothek, Prunksaal, Kuppelfresko, Au.s.sehnitt, ,,des Kaisers Beständigkeit", vor Reinigung und Entfernung der Übermalungen 168. Wien, Nationalbibliothek, Prunksaal, Kuppelfresko, Ausschnitt, ,,des Kaisers Beständigkeit", nach der Re staurierung Auftrag, das durch die Setzungen beschädigte Fresko in der Kuppel zu restaurieren und die angebauten Bogen zwischen der Kuppel und den anschließenden kleineren Tonnen mit Rosetten zu schmücken. Die darauf bezügliche Inschrift gegenüber der Signatur Grans lautet; A. Maulbertsch jncturam refecit MDCCLXIX. So kurze Zeit nach der Fertigstellung der Malerei war also schon die erste Restau rierung notwendig. Wie weit Maulpertsch in den Originalbestand eingegriffen hat, konnte bei den jetzigen Arbeiten nicht mehr festgestellt werden; so völlig hat er sich der Komposition und der Farbigkeit Grans untergeordnet. Auch bei den von ihm neubemalten Bogen zwischen Kuppel und Tonnen hat sich Maulpertsch an die bereits vorhandene Dekoration angepaßt. Die Rosetten kommen in den gemalten Gurten der Tonnen vor, ein kleiner Unterschied ist nur in der Art der Stilisierung der Rosetten merkbar. Eine weit einschneidendere Restaurierung wurde etwa hundert Jahre später durchgeführt. Im Jahre 1848 entstand durch Beschießung des Gebäudes ein Dachbrand, bei dem die Fenster der Kuppel zer sprangen, so daß die Flammen in den Kuppelraum eindringen konnten. Sie fügten der Malerei schwere Schäden zu. 1850 wurden die Fresken durch J. Geyling restauriert. Die damaligen Berichte sprechen von der Aufstellung eines Gerüstes in der Kuppel. Die seitlichen Tonnen sind nicht erwähnt. Wann die auch dort vorhandenen Übermalungen angebracht wurden, ließ sich nicht mehr eindeutig feststellen. Weitere Restaurierungsdaten sind nicht bekannt. Bei den Untersuchungen der Malereien in der Kuppel stellte sich heraus, daß die größten Beschä digungen naturgemäß im Zenit vorhanden waren. Die Flammen hatten Verbrennungen und Schwärzungen oberhalb der Fensterzone hervorgerufen. Betroffen war also vor allem die oberste Figurenzone, die daher bei der Restaurierung im Jahre 1850 weitgehend übermalt wurde. Durch die im 19. Jahrhundert ge bräuchlichen Techniken (Verwendung von Eitempera- und Leimfarben) verlor das Gemälde völlig seinen

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