Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

% 135. Miohelstetteu, Pfarrkirche, Tunnrauin und Chor nach der Restaurierung später durch einen Eingang zu einer zugebauten Sakristei zerstört worden. Die Spuren im Mauer werk zeigen aber, daß auch hier solche Nischen vorhanden waren. Die Kapitelle von vier Säulchen, und zwar der nach Osten zu gelegenen, zeigen ein gefiedertes Blattwerk (Abb. 136). In den Ecken des Tuimraumes gehen vier schlanke Säulen hoch, darüber schöne Knospenkapitelle sowie ein kräftiges Kämpfergesimse, auf denen die Ansätze zu den eigenartig gebildeten Rippen ruhen (Abb. 137). Diese Ansätze erinnern an spätstaufische Formen, wie sie auch von den Zisterziensern verwendet wurden. Der Rundstab des Rippenprofils winde leicht zu einer Kante gequetscht, während zwei kleine Seiten wülste die Wangen der Rippen begleiten. Am Schlußstein finden wir in Relief die Darstellung des Lammes Gottes. Der Stich der Gewölbe ist spitzbogig überhöht. Trotz der stark zurückgebliebenen romanisch wirkenden Form der Nischen mit den Tellerbasen, die an den Kreuzgang von Lilienfeld erinnern, müssen wir annehmen, daß die Ausstattung dieses Raumes erst aus der Zeit Ottokars II. stammt, der ja auch bei anderen kirchlichen Bauten eine stark retrospektive Gesinnung zeigte. Ob die Ausstattung dieses Raumes vor oder nach 1269, dem Zeitpunkt der Übergabe an die Johanniter, erfolgte, ist schwer zu sagen. Einfacher wirken die architektonischen Formen der Apsis selbst. Der schwere Rundbogen ist später in seinen unteren Teilen gegen die Apsis abgeschrägt worden. Die Konche saß über einem Steingesims, dessen Profil abgeschlagen ist. Die architektonischen Formen an der

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