Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

131. Hl. Gregor (Aus: Frodl-Fuhrmann, ,,»Salzburger Kunststätten", Klagen furt 1956) den von Prof. VValliser vor Beginn der Restaurierung ange fertigten Aufnahmen, zeigen sie deutlich die Besserung des Zustandes der Wandgemälde. Ein erschreckendes Ergebnis aber erbringt ihre Gegenüberstellung mit den Aufnahmen, die 1909 für P. Buberl gemacht worden waren^ (vgl. Abb. 127 und 128, 129 und 130): obwohl die absolute Schärfe der neuen Negative größer ist als die der alten, sind die lebhaften Kon traste in den Tonwerten, die in den Aufnahmen von 1909 den Eindruck einer in allen Nuancierungen erhaltenen Ober fläche erwecken, in den neuen bis zur ,,Verwaschenheit" herabgemindert. Weiße Höhungen, die dort mit der Präzision eines einzigen Pinselstriches erscheinen, treten in den Neu aufnahmen aus dem allgemeinen Helligkeitsniveau der lich teren Gesichtspartien nicht mehr heraus. Zugleich zeigt sich aber auch, daß die Tonwerte in den alten und den neuen Auf nahmen stark voneinander abweichen. ® Die leider nur mehr in Repro-Negativen erhaltenen Auf nahmen befinden sich sämtlich im Bildarchiv der Österreichi schen Nationalbibliothek. Vor allem die letztere Beobachtung erweist, daß die beiden Aufnahmeserien nicht ohne weiteres miteinander in Vergleich gesetzt werden dürfen, daß es vielmehr notwendig ist, erst eine gemeinsame Basis zu schaffen. Das Aufnahmematerial von 1909 besaß naturgemäß eine Gradation und Farbsensibilisierung, die von der des heute handelsüblichen ortho- und panchromatischen Materials, auf dem die letzten Aufnahmen gemacht wurden, völlig verschie den ist^®. Es galt daher, durch Probeaufnahmen auf verschie denen Emulsionen Negative von ähnlicher Gradation und Farbwiedergabe wie die Buberlschen zu erreichen, um an nähernd adäquate Vergleichsbedingungen herzustellen. So wurden von zwei Halbfiguren, dem hl. Benedikt und dem hl. Gregor, zusätzlich je drei Testaufnahmen auf Repro-, Halbtonrepro- und orthochromatischen Platten gemacht (vgl. Panchromatische Platten waren damals zwar vereinzelt schon auf dem Markt, wichen aber in der Sensibilisierung von den heutigen ab und gelangten überdies im vorliegenden Fall nicht zur Verwendung.

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