Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

« I l ß «]tr^ ' 127. Hl. Benedikt, Aufnahme nach der Restaurierung 1956 auf orthochromatischer Platte. Die Umsetzung der RotWorte entspricht ungefähr dem Natureindruclc, Blau ist etwas zu hell wiedergegeben. 128. Hl. Benedikt, Aufnahme 1909 (Buberl). Alle Tonwerte mit Rotgehalt erscheinen zu dunkel, alle mit Blaugehalt (Habit, Fehlstellen im Mörtel!) zu hell. Beobachtungen an der Oberfläche: Nische 9. Nach Buberl der hl. Oswald. Die Reinigung ergab, daß bei der Musterung des Mantels, die aus kleinen dreilappigen grünen Blättern besteht, jeweils einer Reihe heller, farbschwacher Blätter eine dunklere, wenn auch fragmentierte Reihe folgt. Der Vermutung des Restaurators, es handle sich bei den dunkleren, lädierten Blättern um eine spätere (gotische) Übermalung, kann nicht beigepflichtet werden®. Dasselbe gilt für den Mantel der Figur des hl. Florian in Nische II. Die geringen Malereireste, die sich oberhalb des umlaufenden Mauerabsatzes über den Nischen befinden und die Bedeutung der einstigen malerischen Gesamtausstattung des Westchores ahnen lassen, sind nach der Reinigung deutlicher geworden. So vor allem die unterste Partie der ,,thronenden" Figur über der Mittelnische (hl. Benedikt, Nische 4, Abb. 119). Das große Gemälde, das die Westwand einge nommen haben muß, erhob sich über einen moosgrünen Bodenstreifen und war durch gemalte Säulen, welche die Pfeiler zwischen den Nischen 2,3 und 5,6 nach oben fortsetzten und deren Basen in den vor handenen Resten nun sehr deutlich gegeben sind, unterteilt. Nach den Figurenfragmenten über den Nischen 2 und 6 — es sind jeweils die untersten Partien mit Mantel, Tunikasaum und Füßen, die nach rechts bzw. nach links gewendet sind — und nach dem Fragment des Fußes über Nische 5, der so auf setzt, daß sich eine frontale Haltung der Figur ergibt, müßte es sich um eine nach der Mitte hin (,,thro nende" Figur über Nische 4) ausgerichtete Komposition gehandelt haben. An der Westwand ist über dem Absatz zwischen den Nischen 11/12 nur ein einziges Fragment, wohl als nackter Fuß zu lesen, erhalten. Von dem Rest der Schrift, die noch auf der Abbildung des hl. Oswald ® Eine derartige Übermalung müßte auch an anderen Stellen als nur an den Mänteln zweier Figuren feststellbar sein, was keineswegs der Fall ist. Es gibt, soweit wir sehen, kein stichhältiges Argument gegen die E inheitlichkeit der vorliegenden Musterung. 13 Denkmalpflege

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