Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

/ 125. Hl. Benedikt. Aufnahme nach der Hestaurieruiig 1956 auf Halbtoureproduktionsplatte. Das Material gibt Rot ebenfalls zu dunkel wieder, ist aber auch sehr unempfindlich für Blau, daher erscheinen die Fehlstellen und der Habit dunkler als 1909. Objektiv konstatierbarer Verlust: Kontur linien der Nasenflügel, Binnenzeiehnung des Halses. 126. Hl. Benedikt, naturgroße Freskoko]jie von Poldi Kerciku 1956. besaß. Die Figur hält, vor die linke Körperhälfte gestellt (bei Augustinus vor die rechte), ebenfalls ein offenes Buch. Die linke Hand ist erhalten. Aus statischen Gründen konnte von dem Stützpfeiler nichts abgenommen werden, so daß zu dem oberen bereits sichtbar gewesenen Viertel der Nische, nur ihr unteres rechtes Viertel (also die ganze linke Hälfte der Figur) freigelegt werden konnte. Nische 3 (Abb. 117—119). Zwischen den Nischen 3 und 4 durchbrach bis 1894/95 eine Holztreppe die Mauer, die in die damalige Wohnung des Stiftsmesners führte®. Während die Halbfigur des hl. Benedikt in Nische 4 (die, in der Hauptachse des Raumes gelegen, die Mitte durch ihre größere Breite betont) bei dem brutalen Mauerdurchbruch nur am Rande beschädigt worden war, ging die Figur in der schmä leren Nische 3 damals fast ganz verloren. Buberl mußte die Nische, die nach flüchtiger Instandsetzung des Raumes und nach Entfernung der Treppe im Jahre 1895 wieder geschlossen worden war, als ,,ganz leer" bezeichnen. Immerhin ergab die Möglichkeit, die Stützmauer, die die linke Hälfte der Nische ver deckt hatte, zu öffnen, die Fest.stellung des Fragmentes einer Bischofsgestalt mit Mitra, Pedum und Buch auf grauem Grund. Nische 5 (Abb. 120,121, 124). Durch die Stützmauer bisher halb verdeckt. Nach Buberl der hl. Rupert. Durch Offnen der Stützmauer wurde die ganze Figur gewonnen. Bericht in den Mitteilg. d. Zentr.-Komm., 1805, S. 254 {mit Abb.). Der Seckauer Stiftskapitular P. F. Campini hatte vom Stift Nonnberg den Auftrag erhalten, den Turm der Stiftskirche im ,,romanischen Stil" auszubauen, ein Projekt, dessen Ver wirklichung glücklicherweise unterblieben ist. Bei diesem Anlaß entdeckte Campini die Nische mit dem hl. Benedikt. Wohl auf sein Betreiben wurde die Stiege entlernt und der Raum notdürftig in Ordnung gebracht. Dazu auch P, Campinis Bericht vom 6. 5. 1900 an die ehem. Zentral-Kornrn. (Akten des Bundesdenkmalamtes). Aus der oben erwähnten Abbildung ist mit aller Deut lichkeit zu entnehmen, daß die Schäden an den Augen und an der Nase damals schon bestanden haben.

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