Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

mmm.: ■iinnn 63. St. Wolfgang, Pfarrkirche, Grundriß Die Zipfern bezeichueu die Stellen, an denen sicli Medaillons oder deren Spuren befinden; die eingeklammerten Ziffern geben die vermuteten weiteren Medaillons an. 3 .lakobus 5 Thomas 12 Matthias 4 Johannes 11 Bartholomäus fi, 9, 10 Spuren 64. St. Wolfgang, Pfarrkirche, Gesamtansicht des Chors. Unterhalb der Fenster die freigelegten Apostelmedaillons Nach dem pseudo-augustinischen Sermo waren die Glaubenssätze den Aposteln in folgender Reihen folge zugeordnet: Petrus, Andreas, Jakobus-Major, Johannes, Thomas, Jakobus-Minor, Philippus, Bartholomäus, Matthäus, Simon, Judas-Thaddäus, Matthias. Die Apostelnamen und Worte auf den Rahmen der oben angeführten Medaillons entsprechen dieser Reihung. Bei den fünf übrigen, nur in Bruchstücken aufgefundenen Rundbildern, waren nur noch die Namen Bartholomäus und Matthias erkennbar. Das Bild des Apostels Bartholomäus ist unmittelbar vor dem des Matthias angebracht, was der Reihenfolge zwar nicht entspricht aber nicht weiter verwunderlich ist, weil die Reihung nicht immer eingehalten wird, die Zuordnung der einzelnen Glaubenssätze zu den Aposteln vielmehr wechselt. Derartige Verwechslungen können auch in St. Magdalena in Judenburg beobachtet werden. Es wäre demnach nur festzustellen, daß vor den drei erhaltenen Medaillons des Jakobus, Johannes, Thomas, zufolge des Textes des Glaubensbekenntnisses, zwei andere Aposteldarstellungen Platz ge funden haben müssen. Welche Apostel hier dargestellt waren, bleibt offen. Die Annahme, daß der erste Satz des Glaubensbekenntnisses im zweiten Joch des Chorraumes an dessen Nordseite begonnen hat, wird gestützt durch die Auffindung des Medaillons des Apostels Matthias im ersten Joch des Chor raumes, welches, diesmal wieder dem Sermo entsprechend, die Schlußworte des Credo zeigt. Alle weiteren Überlegungen über die Anordnung können nur hypothetisch sein, denn auch die Aus teilung der Rundbilder innerhalb der Wandflächen war, wie aufgefundene Farbreste zeigen, nicht durch wegs gleichartig. Zur technischen BeschaffenJieit der Malereien ist zu sagen, daß es sich um kein Fresko handelt, ja, daß die Farbe, wie am Medaillon des südlichen Triumphbogenpfeilers, sogar unmittelbar auf dem bloßen Stein liegt. Es ist anzunehmen, daß die Malereien in Kalk mit Beimischung organischer Substanzen ausgeführt worden sind. Sie sitzen auf einem sehr rauhen Putz und haben eine überaus harte Farbschichte

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