Österreichische Zeitung für Kunst und Denkmalpflege

... i El-f 74. Daniel Gran, Ölskizze zum Kuppelfresko 75. PalaisSchwarzenberg. vSeitenwandd. Kuppelsaales vor cl.Zerstörung a) durch die Herstellung einer Kopie, b) durch eine Umsetzung in moderne Malerei. 2. Die sachliche Wiederherstellung der Gewölbeformen im Mittelraum und in den Apsiden ohne jeg lichen Dekor. 3. Der Versuch einer neuen Lösung der Kuppeldekoration. Für die Ausführung einer Kopie der zerstörten Deckengemälde wären ausreichende Unterlagen vor handen gewesen. Neben Farblichtbildern des ursprünglichen Zustandes konnte insbesondere der erhaltene Entwurf des Kuppelfreskos herangezogen werden (Abb. 74). Diese Ölstudie von der Hand Daniel Grans zeigt im Maßstab 1:10 der natürlichen Größe die Bewegtheit und kontrastreiche Farbigkeit der Kompo sition bis in Einzelheiten. Kopien von Arbeiten malerisch-dekorativer Haltung sind in Osterreich nach dem zweiten Weltkrieg ausgeführt worden, mit vollem. Hecht dann, wenn es sich um. die Wiederherstellung eines bestimmten Raumeindrucks handelte und zu diesem Zweck nur Teile eines größeren Werkes ergänzt werden mußten. Es soll hier auf die Erneuerung der teilweise zerstörten Deckengemälde von Cosmas Daniel Asam in der Stadtpfarrkirche zu St. Jakob in Innsbruck und auf die ergänzende Wiederherstellung der Decke in der großen Galerie des Schlosses Schönbrunn mit den Fresken von Gregorio Guglielmi hingewiesen werden. Beide Restaurierungen nach Kriegsschäden sind als durchaus gelungen zu bezeichnen. — In beiden Fällen wurde die für die Raumwirkung entscheidende einheitliche Deckengestaltung durch treuliche Ergänzung auf Grund genügender Unterlagen besser erreicht, als dies etwa durch Ausfüllen der Fehl stellen. mit neutralen Tönen und der hiebei besonders sichtbar gemachten Betonung der erneuerten Teile hätte geschehen können. Im Kuppelsaal des Palais Schwarzenberg aber wäre die gesamte Deckenmalerei — nicht nur Teile von ihr — als Kopie neu herzustellen gewesen. Der Versuch, das ausgezeichnete Werk eines vortrefflichen Meisters der barocken Malerei Österreichs, in dem sich das Wesen des Künstlers in hoher Vollendung spiegelte, zur Gänze wiederherzustellen, wäre abwegig gewesen: vom Ersatz der verlorengegangenen Deckenmalereien durch Kopien wurde daher Abstand genommen.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2