()S. St. Wolfgang, Pacheraltar, Predella: die Kirchenväter Gregor und Hieronymus 09. St. Wolfgang, Pacheraltar, die Kirchenväter Augustinus und Ambrosius vorgebildet. Auch die schweren Augendeckel des hl. Gregor sind bei der Darstellung des Apostels Jakobus (Abb. 68 und 65) angewendet. Der Vergleich der Medaillons mit diesen, beiden Predellenbildern zeigt sogar die Verwendung ähnlicher Bewegungsmotive und geht soweit; daß selbst die Handhaltung anscheinend entlehnt ist. Verstärkt werden diese Beobachtungen durch die Parbigkeit der Medaillons, die sich auffallend der Farbskala des Altars anschließt. Die zur Erhöhung der räumlichen Wirkung angewandten Mittel sind ein besonderes Kennzeichen Pacherscher Malerei und der von ihm beeinflußten Südtiroler Kunst des dritten Viertels des 15. Jahrhunderts. Unter den vielen Beispielen sei nur das Schlußsteinfresko Michael Pachers in der Erasmuskapelle in Taisten (Weihe 1472) zum Vergleich herangezogen^, oder es seien die Gewölbemalereien in der alten Sakristei in Neustift bei Brixen (Einwölbung 1467), hier insbesondere der Schlußstein Friedrich Pachers, genannt*. Sie bieten durch Einzelzüge, wie das charakteristische Übergreifen der Komposition über den Bildrand und die durch tiefe Schatten erzielte plastische Modellierung, wertvolle Vergleichsmöglichkeit-en mit unseren Medaillons. Eine über diese aufgezeigten Elemente hinausgehende Verbindung mit Werken Pachers oder seines Kreises kann nicht festgestellt werden®. Aus den geschilderten Merkmalen geht hervor, daß die Medaillons wohl von der Hand eines Mit arbeiters der Pacher-Werkstätte stammen dürften, eines Gehilfen, der gewisse Eigenheiten der Werkstätte beherrscht, ohne es selbst zur Meisterschaft gebracht zu haben. Sie dürften zeitlich in engstem Zusammen hang mit dem Altar, etwa bei dessen Aufstellung, entstanden sein. Als Zeugnisse der ursprünglichen Ausstattun.g des Kirchenraumes und der engsten Umgebung des Altars sind sie von besonderem Wert. ® Siehe Josef Weingartner, Gotische Wandmalerei in Südtirol, Verlag Anton Schroll, Wien, 1948, Abb. 141. ^ Derselbe, Abb. 138-—-140. ^ So besteht auch keine nähere Beziehung zu den Gewölbefresken Michael und Friedrich Pachers in der Stiftskirche von St. Paul im Lavanttal. Abbildungsnachweis: Eiersebner, Linz: Abb. 64, 68, 69; .Denkmalamt, Linz: Abb. 65—67. Denkmalpllege
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