■■3:m wm m ,'i 65. St. Wolfgang. Chor, Medaillon mit der 66. St. Wolfgang, Chor, Medaillon mit der 67. St. Wolfgang, Chor, Medaillon mit der Darstellung des Apostels Jakobus Darstellung des Apostels Johannes Da.rstellung des .A-postels d"'homas gebildet. Die CJrundfarbe der Wandfläclien war ein zum Gran gebrochenes Weiß. Die Farbigkeit ist wohl kontrastreich, in der Gesamtwirkung aber dennoch harmonisch. Es finden sich Zusammenstellungen von Moosgrün und Karminrot (Unterkleid und Mantel des Apostels Jakobus), Eisenoxydrot und Weiß (Gewand und Mantel de.s Apostels Johannes), helles Ockergelb und Moosgrün (Gewand und Kragen sowie Hut des Apostels Thomas). Der Erhaltungszustand ist bei den drei näher besprochenen Medaillons sehr gut, soweit nicht infolge mechanischei Einwirkungen ganze Teilstücke bis zum Giunde zerstört sind. Es ist jedenfalls nicht nur die Vorzeichnung, sondern der ganze Aufbau der farbigen Schicht erhalten. Die Restaurierung hat sich darauf beschränkt, in Kalkkasein kleinere Fehlstellen farbig auszutupfen, größere Fehlstellen jedoch in einem grauen Ton, dem jeweils die Lokalfarbe der Umgebung beigemischt wurde, neutral zu schließen. Von den Ranken waren allerdings nur so geringfügige Reste erhalten, daß sie gänzlich überstrichen worden sind. Von den aufgefundenen Farbresten sind nur die unter den Ziffern 10 und 12 belassen, die drei übrigen (6, 9, 11) ebenfalls überstrichen worden. Zum Ausdrucksgehalt wäre zu bemerken: Die Physiognomien sind durch derbe Typen mit ernstem, wehmütigem und verschlossenem Ausdruck gekennzeichnet. Auffallend erscheinen die sehr langen gera den Nasen, die herabgezogenen Mundwinkel und die von der Nase zu den Wangen verlaufenden tiefen Faltenkerben. Schmale sichelförmige Schlitze lassen zwischen Ober- und Unterlid das Auge erscheinen. Der Blick ist unbeteiligt über den Beschauer in die Ferne gerichtet oder gesenkt, dann decken das Auge schwere mandelförmig gezeichnete Oberlider. Ebensowenig wie der Gesichtsausdruck eine gefühls betonte innere Beteiligung erschließen läßt, tut dies die Gesamthaltung. Die kompositioneile Einordnung der Figur ist symmetrisch, durch klaren Dreiecksaufbau gekennzeichnet. Die knittrigen, jedoch nicht scharfkantig gebrochenen Faltenstege des Gewandes sind nicht durch Körperbewegungen hervorgerufen, sondern scheinen willkürlich gebildet. Auffallend unbeholfen sind die Handhaltungen. Ein Hauptcharakteristikum der Malereien liegt zweifellos in ihren plastisch-räumlichen Tendenzen. Alle bekannten Elemente plastischer Malerei sind angewandt. So werfen die Figuren und die ihnen zu gehörigen Attribute deutliche Schlagschatten; diese Gegenstände und Gewandpartien überschneiden die Bildvahmen, die ebenso wie die Bildnisse durch gleiche Mittel zu plastischem Eindruck gebracht werden. Der Abstand der Qualität verbietet es zwar, die Medaillons mit dem Fächer-Altar in Zusammenhang zu bringen, und doch findet man am Altarwerk und bei den Arbeiten Pachers an anderen Orten die Elemente vorgebildet, von denen der Schöpfer der Apostelmedaillons seine Anregung erhielt. So gehen die Gesichtstypen zweifellos auf die Kenntnis der Arbeiten Michael Pachers bzw. seiner Werkstätte zurück. Beispiele hiefür bieten etwa der Kopf des hl. Johannes, der augenfällig mit dem des hl. Ambrosius an der Predella des Pacher-Altars die Grundzüge gemein hat (Abb. 66 und 69). Alle Einzelheiten der Mundpartie, der Nase, der starken Falte vom Nasenflügel zur Wange sind hier schon
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