142 H. F l ög l und H. Paplham: Österreichi sche \Y/ asserwirtschaft häuschen übertragen und dort nach Spannungswandlung dem „Kurvenzugrechner" sowie dem „Seestandsschreiber" zugeleitet werden. Der vom Klappenstellungsgeber ebenfalls elektrisch übertragene Istwert der Klappenstellung wird mit dem im Kurvenzugrechner auf Grund des Seestandes ermittelten Sollwert in Form ei ner Spannungsdifferenz verglichen. Bei einer Abweichung erhält der Wehrklappenregler so lange Steuerimpulse, bis die Hydraulik die Klappe in die verlangte Höhe bringt und eine Koinzidenz von Soll- und Istwert mit einer Genauigkeit von 0,5 cm herbeigeführt wird. Bei der Planung der Klauswehre wurde auf die Sicherheit des Wehrbetriebes großer Wert gelegt, um bei einem Versagen der Elektronik oder der Hydraulik nicht nur katastrophale Ereignisse, sondern auch größere Belastungen der Ober- und Unterlieger auszuschließen. So erfolgen die Steuerung und der Betrieb vom Wasserstandsgeber bis zum Klappenzylinder vollständig getrennt für jede Klappe, so daß Fehler sich nur zur Hälfte auf den Abfluß auswirken. Die Senk- und Hebegeschwindigkeit der Wehrklappen wurde auf 2,0 cm/min beschränkt, so daß der Abfluß bei HQ pro Klappe in 20 'Minuten nicht mehr als um 7,5- 15,0 m3/ s verändert werden kann. Hiebei kann aber der Ab - fluß nur um höchstens 20 m3/s ansteigen, weil die Klappen durch eine Kette, die bei Störungen und Reparaturen zu ihrer Hebung dient, in der tiefsten Stellung der Vorabsenkung gehalten wird. Ferner werden zur Sicherheit des Betriebes die Funktions- ~ „neu en Konsumtionslinie" und unter Einbeziehung der Wehrhydraulik und der Fließverluste vom See bis zum Wehr in der daraus resultierenden „Klappenstellungslinie" festgelegt. Durch diese beiden Linien, die in den Abb . 7 und 8 ersichtlich sind, ist das Seeregulativ gegeben, das natürlich auch in Form einer Tabelle und einer Wehrbetriebsordnung aufliegt. Um jeden Gegensatz zwischen Oberliegern und Unterliegern zu vermeiden, ist die aus der beobachteten Beziehung von Seestand und Seeabfluß ermi ttelte mittlere natürliche Konsumtionslinie im Hochwasserbereich identisch mit der „neuen Konsumtionslinie". Außerdem sind die Klauswehre in ihrer Klappenlänge so bemessen worden, daß am Mondsee eine, am Attersee zwei festbleibende Wehrklappenstellungen genügen, um den Abfluß nach der natürlichen mittleren Konsumt ionslinie herbeizuführen. Die Beweglichkeit der Klappen dient daher ausschließlich der Vorabsenkung zur Abminderung von Hochwasserspitzen und im Niederwasserbereich durch eine entsprechend langsame Absenkung zur Verbesserung des Niederwasserabflusses . Die Niederwasserregulierung des Abflusses von Attersee und Mondsee Im natürlichen Seeregime des Attersees - wie im übrigen auch am Mondsee - trat schon am Beginn der Niederwasserperiode eine weitgehende Absenkung des Sees ein, so daß bei längerer Zeitmü. A ~ .; ~ Q_ Engrgieli flk_ OW Klouswehr 1.70.50 "' ~ "' 1.70,00 ~ natiJrliche Konsu 1.69,CO 50 61. 100 1,681,0 1.68 20 .c: u "' " 1:) :, " 0:: 150 PNP Kammer/See 1.67,75 miJ.A Abfluß in der Ager / m 3ls) 200 Abb. 7, Konsumt ionslinien Attersee/Ager werte der Seeklause am Mond- und Attersee zur nächstgelegenen Dienststelle der Wasserbauverwaltung, der Flußbauleitung Gmunden, fernübertragen. Sohin können die volle Funktion der Anlage und die Einhaltung der wasserrechtlich bewilligten Seeklans-Ordnung jederzeit geprüft und im Falle von Funktionsstörungen rasch eingegriffen werden. Die Beziehung zwischen Seestand und Klappenstellung wurde am Attersee und Mondsee in der dauer der Trockenperiode sich die natürliche Dotierung aus dem See erschöpfte. Der Attersee verbesserte keineswegs den Niederwasserabfluß der Ager, im Gegenteil liegt deren Niederwasserabflußspende wesentlich unter der der Vöckla. Nach dem neuen Seeregulativ wird durch das Klauswehr das vorzeitige Absinken des Seespiegels bis zu einem um die Seeverdunstung auf 7 m3/s - am Mondsee auf 3 m3/s - verminderten Zufluß angehalten, so
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