140 H. Flög l und H. Paplham: Österreichi sche \Y/asserwinschaft die Siedlungswasserwirtschaft. Die Auswirkung des Hochwasserri.ickhaltes in den Speichern auf das unterliegende Flußgebiet wird sehr wesentlich vom Flächenanteil des Speichers am Gesamteinzugsgebiet, vom Verhältnis der Niedersch lagshöhen und von der Betriebsführung des Speichers, also von der Freistellung eines Hochwasserretentionsraumes, bestimmt. Die Verbesserung der Hochwasserretention der Salzkammergutseen Es ist naheliegend, eine Verbesserung der doch außerordentlich großen natürlichen Hochwasserretention der Salzkammergutseen durch den Bau von Klauswehren und durch neue Seeregulative anzustreben [5], doch ist dies leider, wie die im " ~ ~ !~ ...... " <l, ::, ~1 ~ E Seesfond 469,90 120 t.69,70 100 469,50 80 20 1 5. 1 7. 1 8 1 9 1 10. 1 ;J 1 12 1 ,1 1 " 1 15 1 15 117 1 18 1 19 1 20 1 21 1 22 1 23 1 2, 1 Augus t 1959 Abb. 2. Attersee-Klauswehr HW August 1959 Detail durchgeführten Untersuchungen und Planungen am Attersee, Mondsee, Fuschlsee und Hallstätter See zeigten, nur in einem sehr beschränkten Umfang möglich. Der Grund hiefür liegt zunächst bei den Seeuferanrainern, deren Häuser meist schon durch ein mittleres Hochwasser erreicht und bei einem KHW überschwemmt werden, so daß die Schaffung eines Retentionsraumes durch einen höheren Aufstau des Sees nicht durchführbar ist . Der Fremdenverkehr als wirtschaftliche Basis der Seeufergemeinden darf in seinen Belangen durch wasserwirtschaft!iche Maßnahmen keinesfall s benachteiligt, sondern muß sowei t wie möglich unterstützt und gefördert werden. Ebenso ist es natürlich undenkbar, die Hochwässer im See durch einen erhöhten Spitzenabfluß zugunsten der Uferanrainer herabzusetzen oder sogar auszuschalten, wei l dadurch die Unterlieger den Hochwasserkatastrophen mit einem mehrfachen Spitzenabfluß ausgesetzt würden. Die Vergrößerung einer Speicherlamelle durch die Tieferlegung des natürlichen Seespiegels ist nur in einem sehr beschränkten, unbedeutenden Ausmaß möglich, weil die Bauten der Seeanrainer zum Mittelwasser orientiert sind, ein möglichst gleichmäßiger Seespiegel gewünscht wird und letztlich bei Trockenperioden die fehlende Seelamelle sowohl im Abfluß wie auch im Seestand ein untragbares Niederwasser hervorrufen würde. Eine Verbesserung der natürlichen Hochwasserretention läßt sich daher nur durch eine Absenkung des Sees vor einem Hochwasserereignis herbeiführen, doch zeigen die Untersuchungen, daß dies einerseits durch die Kürze der Zeit vom Erkennen bis zum Eintritt des Hochwasserereignisses, andererseits durch di e Beschränkung der Abflußsteigerung und Abflußspitze während der Vorabsenkung außerordentlich eingeengt ist, weil die Unterlieger bisher an einen sehr gemäßigten Hochwasserabfluß infolge der natürlichen Seeretention gewöhnt waren und sowohl bezüglich des Gradienten wie auch der Menge der Abflußsteigerung sehr empfindlich reagieren. Das Zeitintervall zwi- ::;- E 200 100 ~ 0 ::: Obertra i----~ -.!.I..a..!:.!2 0 ~ 25 :::::, 20 E . 1.00 ISO 300 ~'- ~= - -........__ __ ...__ ___ ,oo::: Se e stand ~ St eeg-Ha llslä ttersee 200 ~ r::t::1J . 0 ,;; -=...,a::, 1 5 1 5 7 1 B 1 9 1 10 1 II /\ ,o 30 20 10 0 ....-z:a 15 1 15. 1 17. 1 18. 1 19. 1 20 1 Abb. 3. Hallstätter See HW August 1959 sehen Starkregen und maximalem Seestand beträgt an den meisten Salzkammergutseen nur einige Stunden bis einen Tag, am großen und daher sehr träg reagierenden Attersee 2- 3 Tage (Abb. 2 und 3). Die Kappung der Hochwasserspitze des Sees und seines Abflusses kann nicht durch die Inkaufnahme einer großen Anzahl kleinerer Hoch-
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