Wasserwirtschaftliche Nutzung der Salzkammergutseen

Jahrga ng 29 (1977), Heft 7/8 über die wasserwirrschaftlich e N utzung der Salzkammergutseen 147 ben. Der Hochwasseranstieg des Sees wird bis zu einem Abfluß von 400 rn3/s - was etwa dem HQ 2 entspricht - durch eine erhöhte Wasserabgabe nur etwas verzögert, die in Abhängigkeit vorn Seezufluß der Traun erfolgt (Abb. 11), wobei ein A 8 ¼ m-l ½; I I seen außerordentlich groß ist und die ebenfalls sehr wertvolle Auswirkung der alpinen Kraftwerksspeicher übersteigt. Bei Katastrophenhochwässern wird durch den natürlichen Rückhalt in den Seen der Hochwasserabfluß in der unteren V / / 1200 • ryJ I I I 1 1 ;,'.°1 / 1 1 1 r✓ 1/,.) Abflußerhöhu~ bis /5Drrrls m Abhängigkeit / vom Zufluß ( egel Ebensee) und Seestand B) Abfluß in m3 /s bei Durchflüssen-;,,/50m3/s ,~ 7000 3 / I ,/, / 5r >(l'.; 800 J 3/s m 600 2 5r ,nn /400 2 ¼- 200 /'::: I Q /:::: ...... -r I // -l / -~,-7 1,,,,- 't, J /. / ·' / / ~- i / 1/ ---- ~1u· II )' ,_,/ /['/ ,/ ~ ! :,✓ // li,1; // /1 /,, 1 :v J✓ ~--r 1 1 V b?" (/" / \.~-1 / v V / V/, y ,./1// Ermittluna der Abfluf1kurve l,)~/ Zuf lußanstiea in m3/s or o St unde 2-Bm3!s 8-20m'ls >20mYs : ~ R '-{ ,,.r':!r-..i- I II III - ":J ✓ .Q ✓ E c:, "' Abgabe80% ..__ C')v,'-.t vom Zuf luß I II ~ ::fo~- 0 ~ ~ Ftgef Ebensee, ~ Li) 0) Abgabe 80"/4 t ~-·~~ vom Zu f luß I - Ül ✓ -0 ~ ( Pegel Eb ensee) 700 -'1/'.,... _..-:::::::::: ·- : : Zei t ob Grenzanst1eQ ( A) nach Erreichen von 150 m 3/s ( 8) Stunden ( 2 4 6 8 10 12 /4 16 18 20 22 2/4 26 28 0 3 Abb. 11. Klauswehrordnung Traunkraftwerk Gmunden steiler Abflußanstieg - der mit 80 rn3/ s je Stunde begrenzt ist - wegen der Unterlieger vermieden wird. Zur besseren wirtschaftlichen Nutzung kann der See im Sommer bis 20 cm, ansonst bis 30 cm und vor der Schneeschmelze bis 45 cm unter MW - das bei entsprechendem Zufluß auf ± 10 cm einzuhalten ist - abgesenkt werden. Hiebei ist nach Anhören der Interessenten ein im Durchschnitt gleichmäßiger Seeabfluß festzulegen, zu dessen Einhaltung der See ebenfalls bis 45 cm unter MW abgesenkt werden kann . Dies entspricht einer max imalen Speicherlamelle von 13,5 Mio rn3 • Der Minimalabfluß von 12 m3/s darf erst bei voller Ausschöpfung der Absenkziele gleich dem Zufluß unterschritten werden . Während somit am Traunsee im Durchschnitt aller Trockenperioden, insbesondere im Winter, eine möglichst große Abflußfracht bei Inkaufnahme von einschneidenden Abminderungen am Ende längerer Trockenperioden angestrebt wird, wurde am Attersee die Einhaltung eines möglichst großen Niederwasserabflusses auch am Ende ex tremer Trockenperioden angestrebt, was eine geringere Speicherausnützung im Regeljahr zur Folge hat. Am Attersee ist daher der Seestand auch wesentlich gleichmäßiger, was wiederum eine sehr präzise Vorabsenkung bedingt, die am Traunsee kaum gegeben ist. Zusammenfassend ist festzustellen, daß der na - türliche Hochwasserrückha lt der SalzkammergutTraun um etwa 1000 m3/s abgemindert, was sich auch auf die Katastrophenhochwässer der Donau auswirkt, wenn auch - wegen des unterschiedlichen Zeitpunktes des Scheiteldurchflusses - nicht zur Gänze. Eine wesentliche Verbesserung oder Steigerung dieser natürlichen Hochwasserretention ist nicht möglich . Dagegen ist es durchaus möglich, durch eine Verbesserung der Speicherwirtschaft in den See den Niederwasserabfluß in den unterliegenden Gewässern wesentlich zu erhöhen, ohne daß dadurch die Unterlieger und Seeanrainer benachteiligt werden. Der Ausgleich des Abflußregimes im voralpinen Gewässerbereich durch die vorgegebene natürliche Hochwasserretention und die Niederwasser-Aufbesserung durch die Salzkammergutseen bildet einen sehr wesentlichen Beitrag der Wasserwirtschaft zur Schaffung von Wasserreserven in Trockenperioden; zur Verbesserung und Sicherung der Trinkwasserreserven in den Ballungsräumen; zur Verbesserung und Sicherung der Wasserversorgung in Industrie- und Gewerbebereichen; zur Verbesserung der Vorflutverhältnisse der unterliegenden Wirtschaftsräume, der insgesamt von integraler Bedeutung für unsere Volkswirtschaft ist und noch sein wird .

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