146 H. Flögl und H. Paplham: Österreichische Wasserwirtschaft werden (Abb. 9) . Allerdings ist die Vorabsenkung mit zwei festen Wehren nicht so exakt durchzuführen und zu begrenzen wie mittels einer Wehr200 661.,50 nalurl1che Konsumt1onsl 1n 1e 661., 00 / ......_____,__ ohne Dotie r ung ;(m, r Dotierung neue Konsumt1onsl1n1e 663,50 100 .l " Fusch/er Ache 0 ~ U U ~ U U U ~ W ~ 15,0 mJ/ s Abb. 9. Konsumtionslinien Fuschlsee/ Fuschler Ache klappe, wobei - wie gezeigt wurde - auch hier eine sehr große Betriebssicherheit erreicht werden kann. Hallstätter See und Traunsee Wie am Attersee und Mondsee, hat auch eine Untersuchung am Hallstätter See gezeigt, daß zur Erreichung einer Hochwasserretention eine jahreszeitlich gebundene Vorabsenkung des Hallstätter Sees nicht gangbar ist, weil Katastrophenhochwässer zu allen Jahreszeiten auftreten können und eine ständige Absenkung des Sees, insbesondere während einer erhöhten Hochwasserwahrscheinlichkeit im Juli, aus Gründen der Belange der Seeanrainer und des Fremdenverkehrs nicht möglich erscheint. Auch die Einleitung einer Vorabsenkung in Abhängigkeit von einer bestimmten Niederschlagshöhe und Abflußmenge an Meßstellen des Ein - zugsgebietes oder bei gewissen Wetterlagen ist hier nicht zielfohrend. Da sich bereits der Beginn stärkerer Niederschläge in einer Zunahme des Seestandes bemerkbar macht, kann auch am Hallstätter See das Seeregulativ für eine Vorabsenkung von der Höhe des Seespiegels abhängig gemacht werden. Eine tatsächliche Absenkung des Sees am Beginn der Niederschläge durch eine sofortige Ausnutzung des tolerierbaren Grenzabflusses von 185-220 m3/s würde zu sehr häufigen und plötzlich ansteigenden Hochwässern und zu einer häufig wechselnden Höhe des Seespiegels führen. Solche Lösungen sind daher nicht durchführbar und wasserwirtschaftlich nicht zu empfehlen. Zur Erlangung eines Überblickes über die Möglichkeiten der Hochwasserretention am Hallstätter See wurden sechs Varianten eines neuen Seeregulativs untersucht. Bei allen Varianten sollte der Seespiegel bis zu einem Abfluß von 185 m3/s für eine „relative Vorabsenkung" annähernd horizontal gehalten werden, wobei dann durch Hebung der erforderlichen Wehrklappen die natürliche Konsumtionslini e bei Variante A bei einem Abfluß von 185 m3/s, bei Variante B von 250 m3/ s und bei Variante C von 370 111 3/ s erreicht würde. Die analogen Varianten D bis F würden eine ständige, nicht realisierbare Absenkung des Sees um 50 cm voraussetzen. Die Gleichhaltung der Seespiegelhöhe bis zu einem Z ufluß von 185 m3/s - der etwa dem HQ1 entspricht - durch einen erhöhten Abfluß würde gegenüber den jetzigen Verhä ltnissen eine zusätzliche Retentionslamelle bis zu 80 cm Höhe herbeiführen, die dann zur Abminderung der Spitzen von katastrophalen Hochwässern verwendet werden könnte. Das Ergebnis dieser Untersuchung ist in Abb. lO dargestellt und zeigt, daß eine Vermin- "" . C C 0 " ~"t ~ :: :::, :: "'E o 509,50 ~ ] 509,00 vi 508,50 JOD 200 100 10. 1 II 1 12 1 IJ k orr . S ee s t and s a n lin i e (derz . n ot Z us t a n d) ko rr . Abf/ u ß g an g ti n i e (der z . not . Z u stand ) ·~ D ___ ,!._____ r F " 1 15. 16 1 17 1 18 August 1959 Abb. 10. Ha ll stätter See, Hochwasser 1959 für verschiedene Varianten eines neuen Seeregularivs derung der Spitzen katastrophaler Hochwässer von Abfluß und Seestand nur in der Größenordnung von etwa 5 °/o möglich ist, wobei die Veränderungen im Abfluß bis 200 m3/s für die Unterlieger in tragbaren Grenzen bleiben würden. Der Abfluß könnte bei katastrophalen Hochwässern um etwa 40 111 3/s oder annähernd lO 0/o vermindert werden, wenn gleichzeitig auf eine Abminderung der Seestandsspitzen verzichtet und eine dauernde Seeabsenkung um etwa 10 cm vorgenommen werden würde. Auch am Traunsee ist durch das neue Seeregulativ des Seekraftwerkes der OKA keine wesentliche Verbesserung des Hochwasserabflusses gege-
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