Nicht im Handel Sonderabdruck aus Jahrgang 28, Heft 5/ 6, 1976 OESTERREICHISCHE WASSERWIRTSCHAFT Schriftleiter: Professor Dipl.-Ing. Dr. J. Kar, 1180 Wien, Gregor-Mendel-Straße 33 Springer-Verl ag/Wien· NewYork Entwicklung und Auswirkungen des Enns-Ausbaues':• Von o. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. S. Radler, Wien Mit 11 Abbildungen Die Enns, der größte innerösterreichische Fluß, 1st nunmehr zur Gänze für die Wasserkraft erschlossen. Es mag als zufällige Fügung betrachtet werden, daß dieses Schicksal gerade den Ennsfluß ereilt hat, da von hier sehr wesentliche Impulse für die künftige Entwicklung der Energiewirtschaft a usgegangen sind. In den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts waren namhafte Bestrebungen im europäischen Kulturbereich zu verzeichnen, aus der Wasserkraft elektrische Energie zu gewinnen. Angeregt durch die 1. Internationale Ausstellung für Elektrizität 1881 in Paris, hat Josef Wer n d 1, der damalige Generaldirektor der Österreichischen Waffenfabriks-AG in Steyr, in Verbindung mit Johann Siegmund Schuckert und dem österreichischen Physiker Pul u j diese Bestrebungen in die Tat umgesetzt und 1884 in der sogenannten Heindlmi.ihle, an der Mündung der Steyr in die Enns, anläßlich einer neuerlichen Elektrizitätsausstellung die wahrscheinlich erste Wasserkraftanlage für die öffentliche Energieversorgung errichtet. Von hier aus wurden das Ausstellungsgebäude und die Außenanlagen mit Glühlampen und Bogenlampen in einer Gesamtstärke von 500 000 Kerzenstärken beleuchtet1 (Abb. 1). Obwohl dieser Zeitpunkt als Beginn der praktisch für die Energiewirtschaft verwertbaren Wasserkraft anzusehen ist, hat die Wasserkraftnutzung an der Enns, trotz der günstigen zentralen Lage des Flusses, verhältnismäßig spät eingesetzt. Mit ihrem reichen Wasserangebot, den oft stürmischen Hochwässern und der rege betriebenen Flößerei bot sie der damaligen Technik zu große Schwierigkeiten. Die ersten Projekte für die energiewirtschaftliche Erschließung der Enns stammen aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg2 , sie wurden aber erst nach diesem, infolge des auftretenden Kohlenmangels, wesentlich intensiver durchgeführt, da die Bedeutung des Ausbaues der heimischen Wasserkräfte in dieser Zeit besonders in Erscheinung trat. Von steirischer Seite beteiligte sich an diesen Planungen vor allem die „Vorbereitung des Ausbaues der steirischen Wasserkräfte" Ges. m. b. H., das Gründungskonsortium der Steirischen Wasserkraftund Elektrizitäts-AG (STEWEAG) und von oberösterreichischer Seite die damalige Oberösterreichische Wasserkraft- und Elektrizitäts-AG (OWEAG) . Auch die seinerzeitige k. k. Staatsbahn zeigte großes Interesse an der Ennswasserkraft, hauptsächlich für die Elektrifizierung der Südbahn . ,,. Vortrag, gehalten am 16. März 1976 im Wiener Ingenieurhaus. Die Nutzungsmöglichkeiten der Enns werden sehr plastisch vor Augen geführt, wenn man das Längenprofil des Flusses mit dem Ansteigen der Mittelwasserführung, im besonderen aber das Produkt Gefälle mal MQ betrachtet (Abb. 2). Der Fluß weist zwei deutlich unterschiedliche Teilstrekken auf, deren obere vom Quellgebiet bis zum Gesäuseeingang mit allmählich abnehmendem Gefälle verläuft. Dieser Flußabschnitt war bereits zur Abb. 1. Die Heindlmühle in Steyr (Werkfoto Steyr-Daimler-Puch AG) Mitte des vorigen Jahrhunderts Gegenstand schutzwasserwirtschaftlicher Maßnahmen, da der stark mäandrierende Fluß schon bei mäßigen Niederschlägen ausuferte und neben den zahlreichen Hochwasserschäden auch eine zunehmende Versumpfung und Verödung des Talgebietes hervorrief. Während durch die seit 1860 nahezu kontinuierlich durchgeführten flußbaulichen Maßnahmen ein befriedigendes Ergebnis hinsichtlich Hochwasserschurzes erzielt werden konnte, blieb der Erfolg bezüglich Landentwässerung aus, da die unmittelbar auf die Flußregulierung einsetzende, für die Entwässerung erforderliche Flußbetteintiefung durch nachfolgende Anlandungen wieder größtenteils kompensiert wurde3 • Für die Wasserkraftnutzung war dieser Abschnitt eigentlich nie von Interesse, wenn man davon absieht, daß der überaus mächtige, bis zu 200 m tiefe Grundwasserspeicher des Mitterennstales Gegenstand mehrjähri - ger Untersuchungen für wasserwirtschaftliche Nutzungen war; es war hiebei an eine Niederwasseraufbesserung im Winter mit einem Zuschuß bis zu 20 m3/ s gedacht worden4 •
82 S. Radler: Österreichi scheWasserwirtschaft Der untere Flußabschnitt wird durch die imposante Gefällsstrecke des Gesäuses eingeleitet, die, beginnend beim Gesäuseeingang, Steilstufen bis zu 20 0/oo aufweist. Es ist daher verständlich, daß der Gesäuseeingang Ansatzpunkt zahlreicher Projekte bis in den Bereich Weißenbach - Landesgrenze war. Als die Steiermärkische Statthalterei im Jahr 1909 erstmals über die Nutzung der Enns im Gesäuse verhandelte, lagen ihr bereits sieben generelle Projekte vor. Neben der radikalen 1-StufenLösung, die im Abschneiden des ganzen Gesäusebogens Weng bis Weißenbach bestand, über das MQxl 700 ..: 1100m II) ii.A .M. ni "' ni ?: 600 1000 ..: werk konzipiert. Es wurde damals bereits hingewiesen, daß diese Flußstrecke wirtschaftlich und technisch am schwierigsten zu beherrschen sei . Der unterste Flußabschn itt im Alpenvorland zwischen Steyr und der Mündung in die Donau bot auf Grund der ausgeglicheneren Wasserführung und des dennoch großen Gefälles (i. M. 1,5 0/oo ) schon vor dem Ersten Weltkrieg eine entsprechende Anziehung auf die Wasserkraftprojektanten. Es waren hier durch seitliche Oberwasserführungen beachtliche Gefällskonzentrationen möglich, und die Palette der aufgezeigten Möglichkeiten ..: II) : ~ I..'. "' <: : II) '( UJ ..... ...; ni "' <: ~ s,: ~ u ...; Q: "-r·-·- ·- · m1/s 220 ..: <'. IJJ .... ..... s,: Q : "'"' r • •• \ Q: ~ : UJ "' ll. s,: "' G:; Q: UJ • :;;1 200 180 160 900 500 300 6 00 5 00 200 ~ 00 10 0 3 00 0 2 00 ..... 250 200 ISO 100 "' ::, <'. s,: UJ <: .... UJ "' ci Q: .... ct: ~ <'. ci "' <: s,: ~ Q: ...J ~ :i: :::, V, l: 50 <'. 0 UJ ...J s,: ..._ ~ ...: "' 11 0 100 60 60 20 0 0 ENNS-km Mittelwasserführung in m3 ).; MQxl Abb . 2. Längenprofil der Enns 2- und 3-Stufen-Projekt der k. k. Staatsbahn existierten Entwürfe bis zur 8-Stufen-Lösung. Alle diese Entwürfe sind durch das Fehlen jeglicher Speichermöglichkeit gekennzeichnet. Erst die Modifikation des 1-Stufen-Projektes der STEWEAG mit dem Speicher Wolfsbachau und dem Wasserfassungsspeicher Weng, unmittelbar flußauf vom Gesäuseeingang, berücksichtigt einen Tages- bzw. Winterwochenspeicherbetrieb. In der Voralpenstrecke zwischen der Landesgrenze und der Stadt Steyr, dem Ennstor der Alpen, wurde in den zwanziger Jahren der Bereich zwischen Ternberg und Kastenreith als ausbauwürdig erkannt und durch die OWEAG im Zuge eines Rahmenplanes die Konzession für vier Stufen erworben5 • Das Kennzeichen dieser Projekte war das Staukraftwerk mit dem Trend zu höheren Ausbaudurchflüssen. Die Lücke zwischen den Projekten an der steirischen Enns und dem letztgenannten Stufenplan wurde wegen der flußnahen Lage der Bahn und Straße wiederum als Ausleitungskraftreichte von der geschlos enen Stufenkette bis zur Monsterausleitung Strengberg - Wallsee (Entwurf Schaffen berger)6 . Beide Planungsgruppen, die steirische und die oberösterreichische, entwickelten Vorschläge für die Großspeicherung von Triebwasser. Der Flußschlauch der Enns im Voralpenbereich erschien wegen der großen Geschiebefracht, die im Durchbruch durch die Kalkhochalpen anfällt, für eine planmäßige Speicherung ungeeignet. Die steirische Gruppe befaßte sich mit der Vor - scha ltung hochgelegener Speicher und Hochtalseen in den Niederen Tauern7 • Im Zuge der viel später, 1951, gegründeten Enns-Studienkommission, wurden all e diese Speichermöglichkeiten genau untersucht und vom Bundesministerium für Verkehrsund Elektrizitätswirtschaft katalogisiert. Von oberösterreichischer Seite hingegen wurde das Projekt „Große Enns" (von der Steiermark ,,übergroße Enns " benannt) ausgearbeitet. Es bestand in der Einschaltung eines gelände- und höhenmäßig günstig gelegenen Großspeichers in
Jahrgang 28 (1976), Heft 5/ 6 Entwicklung und Auswirkungen des Enns -Ausbaues 83 die 41 km lange Ausleitungsstraße vom inneralpinen Ennstal bei Ardning bis in den Raum Ternberg-Trattenbach und sollte mit Hilfe von 265 hm3 Speicherraum etwa 1,2 Mrd. kWh Arbeitsvermögen gleichmäßig über das ganze Jahr verteilen. Ober das für das wasserrechtliche Verfahren bereits 1929 fertiggestellte Projekt wurde lediglich eine informative wasserrechtliche Verhandlung abgeführt. Der Schatten der beginnenden Wirtschaftskrise, das Kohleproblem, der einsetzende Kampf um die Tauernkrafrwerke, der Widerstand steirischer Kreise, vor allem aber die alles Bisherige übertreffende Größenordnung brachten das Projekt zum Erliegen. Der damaligen Wirtschafts- und Energiebedarfssituation angepaßt, wurde von meinem hochverehrten Lehrer, Herrn Prof. Dr. H . Grengg, das Kraftwerk Hieflau, auch „Kleine Enns" genannt, als speicherfähige Lösung ausgearbeitet8 , welches bei einem Wettbewerb der „Völkerbundliga" - zum Zwecke der Arbeitsbeschaffung - den 1. Preis errang. Es geriet aber durch das neuerlich aufgegriffene oberösterreichische „Große-Enns" -Proj ekt in Widerstreit. Im Jahre 1938 wurde das Projekt Hieflau zunächst zurückgestellt, vor allem wegen der Inanspruchnahme der im Projekt für den Tagesausgleichsspeicher vorgesehenen Hochfläche der ,,Waag" für vordringliche, kriegsnotwendige Siedlungsbauten. Die Unvereinbarkeit des Projektes „Große Enns" der OKA mit dem Gesäuseprojekt blieb aber bestehen und zwang dazu, weitere Unterlagen einer objektiven Beurteilung zu suchen bzw. zu schaffen. Die gutachtliche Ausarbeitung über diesen Fragenkomplex, einschließlich eines Vorschlages über den weiteren Ennsausbau, wurde Prof. Dr. A. Ludin, Berlin-Dahlem, übertragen. Die Kommission, welcher außerdem H. Grengg (STEWEAG) und G. Beurle (ÖKA) angehörten, kam bezüglich technischer und volkswirtschaftlicher Beurteilung zu einem positiven Ergebnis9 • Im Zuge des weiteren Kriegsgeschehens ab 1942 wurden jedoch Wasserbauten dieser Größenordnung nicht mehr in Angriff genommen, und so wurde die endgültige Entscheidung neuerlich hinausgeschoben. Eine kriegsbedingte Entwicklung machte sich nun die zögernde Situation um den schon jahrelang schwebenden Enns-Speicherausbau zunutze und führte zum endgültigen Scheitern dieses Vorhabens: Die für die Anlage Rio Negro in Uruguay bei der Fa. Voith gefertigten Turbinen konnten infolge des Kriegsgeschehens nicht mehr ausgeliefert werden und suchten nun eine passende Verwendung. Die generelle Enns-Rahmenplanung der OWEAG sah im Bereich von Großraming10 zwei Kraftstufen vor, nämlich Großraming und Uferer. Diese zwei Stufen wurden nun zu einer Stufe, passend für die Fallhöhe der verfügbaren Turbinen, zusammengefaßt. Der Baubeginn erfolgte noch im Herbst 1942, und nach kriegsbedingten Unterbrechungen wurde diese Anlage schließlich im Mai 1950 fertiggestellt (Abb . 3). Unmittelbar danach erfolgte auch die Wiederinangriffnahme des Kraftwerkprojektes „Hieflau" der STEWEAG mit Baubeginn im Juli 1953 und Inbetriebnahme im Herbst 1955. Damit waren nun endgültig die reelAbb. 3. Baustelle KW Großraming len Grundlagen· für das überregionale Speicherwerk „Große Enns" beseitigt, und der weitere Ennsausbau mußte sich diesen nunmehr geschaffenen Gegebenheiten anpassen. Wie entwickelte sich aber der Ausbau während der ersten Kriegsjahre an der übrigen Enns? Das Augenmerk richtete sich in erster Linie auf einen großzügigen Ausbau der Wasserkräfte des Unterlaufes, wobei als Partner die Reichswerke H. G. (Hütte Linz) und die oberösterreichische Landesgesellschaft auftraten. Der OKA fielen dabei die Stufen Staning10 und Mühlrading10 sowie der Abschnitt flußauf der Stufe Ternberg10 zu und der Hütte Linz die unterste Enns und der Bereich zwischen Steyr und Ternberg. Die Baugeschichte dieser ersten Kraftwerke an der Enns verlief einigermaßen bewegt und ungewöhnlich: 1941 wurde mit den Bauarbeiten in Ternberg und Staning begonnen, unmittelbar danach erfolgt auch der Baubeginn der Stufen Rosenau10 und Mühlrading. Rosenau wurde jedoch im Frühjahr 1942 zugunsten des mittlerweile festgelegten Ausbaues von Großraming wieder stillgelegt. Das Ende des Krieges brachte alle vier Baustellen zum Erliegen, die Demarkationslinie zwischen amerikanischer und russischer Besatzungszone verlief zunächst durch alle vier Baustellen entlang der Enns, erst im August 1945 wurde sie an die oberösterreichisch-niederösterreichische Landesgrenze verlegt, so daß Ternberg und Großraming zur Gänze im amerikanischen Sektor zu liegen kamen. Nach Kriegsende kam neben den Erschwernissen der Baustoffbeschaffung noch die Neuorganisation der österreichischen Energiewirtschaft hinzu: Mit dem Zweiten Verstaatlichungsgesetz wurde 1947 die Ennskraftwerke AG gegründet, und sie übernahm die An - lagen und Projekte an der Enns sowohl von der Hütte Linz als auch von der oberösterreichischen
84 S. Radl e r: ÖsterreichischeWasserwirtschaft Landesgesellschaft. In den Jahren 1947 bis 1950, nach einer Bauzeit von durchschnittlich sieben Jahren, wurde der Betrieb dieser vier Werke endlich aufgenommen. Aufgabe dieser Gesellschaft war es nun, emen möglichst lückenlosen Stufenausbau vorzunehmen, Abb. 4. KW Losenstein wobei die Zufallsstufe Großraming kein Abgehen vom seinerzeitigen Stufenplan bedeutete, da sie lediglich die Zusammenfassung zweier Stufen beAbb. 5. KW Sr. Pantaleon, Wehr Thurnsdorf (Luftbildaufnahme, fr eigegeben zur Veröff. Ir. Besch. 13620RAbr. B/ 66) inha!tete, die Lücke zwischen Großraming und Ternberg mit der eher schwierig beherrschbaren Stufe Losenstein (Abb. 4) vorgegeben war und die schon einmal, 1942, begonnene Stufe Rosenau endgültig in Angriff genommen und 1953 fertiggestellt werden sollte. Für den noch unverbauten untersten Flußabschnitt von Mühlrading bis zur Mündung der Enns in die Donau wurde nun die zu Kriegszeiten verpönte Ausleitungslösung wieder aufgegriffen, wobei durch die langgezogene Sehne des Unterwasserkanals auch noch ein Gefällsstück der Donau mit einbezogen wurde. Die bei diesem Projekt abweichend von Standardausführungen begangenen neuen Wege sollten bei diesem zusammenfassenden Rückblick doch noch einmal kurz erwähnt werden (Abb. 5 ): bei der Wehranl age wa r es die Verwendung ölhydrauli sch betriebener Kl appensegmente, weiters die mi t einem Mobilkran verserzbaren Nadelnotver - schlüsse und das Weglassen eines gesonderten Einlaßbauwerkes in den Oberwasserkanal, vo r all em aber di e Ve rwirkli chu ng des Spiralauslasses nach der Idee von Grengg und Jü ng li ng, was den Verzicht auf zusä tzli che, spez iell dafür vorzusehende T ri ebwasse rentl as tungsbauwerke ges rattereu. Mir Ausnahme des Flußabschnittes zwischen Rosenau und Steyr, für den aus den Jahren vor 1938 nur ein genereller Ausbauplan mit den zwei Abb. 6. KW Garsten im Bau (Luftbildaufnahme, freigegeben zur Veröff. lt. Besch . Nr. 8877-RAbt . B/ 68) Stufen Lahrndorf und St. Ulrich vorlag, der im Zuge der späteren Überarbeitung durch die wesentlich wirtschaftlichere Stufe Garsten-Sr. Ulrich (Abb. 6) ersetzt12 wurde, und der Tatsache, daß durch die Stadt Steyr ein Gefälle von fast 6 m ungenutzt bleiben sollte, war der Stufenplan der Enns von Kastenreith bis zur Mündung in die Donau nun endgültig vorgezeichnet. Anders war die Situation für den Bereich zwischen Hieflau und Großraming: Durch den Bau
Jahrgang 28 (1976), Heft 5/ 6 Entwicklung und Auswirku ngen des En ns-Ausba ues 85 des Kraftwerkes Hieflau war auch für die steirische Enns ein talformbedingter ennsnaher Ausleitungss tufenausbau vorgegeben. Auf Grund der Gefällsverhältnisse konnte natürlich keine Stufe gütemäßig auch nur annähernd an die Stufe Hieflau herankommen. Diesen Erwägungen und dem immer noch offenen Wunsch nach Schaffung eines Speichers zum Ausgleich der saisonbedingten Dargebotsschwankungen Rechnung tragend, wurde von der Ennskraftwerke AG der Projektsgedanke Graß b ergers aufgegriffen, das ganze fragliche Teilstück von rund 40 km Länge und 100 m Gefälle in einer einzigen großen, über die Landesgrenze Oberösterreichs hinausgehenden Speicherstufe, dem Speicherkraftwerk Kastenreith, auszunutzen13. In Anlehnung an ältere Projekte arbeitete die STEWEAG das Projekt „Mittlere Enns", oder auch „5-Stufen-Projekt" genannt, aus, welches nun im Widerstreit zum Speicherprojekt Kastenreith stand. Der von beiden Seiten mit ziemlicher Härte geführte Streit wurde nach mehrjähriger Dauer 1963 durch den Spruch des Verwaltungsgerichtshofes zugunsten des steirischen 5-Stufen-Projektes beendet. Die steirische Seite hat den Spruch des Verwaltungsgerichtshofes durch den Bau der zu dem Zeitpunkt noch nicht wasserrechtlich genehmigten Stufe Altenmarkt all erdings zwei Jahre früher schon vorweggenommen. Die drei auf steirischer Seite errichteten Stufen Wandau-Landl , Großreifling-Krippau und EßlingAltenmarkt, jeweils bestehend aus Wehranlage, Ausleitungsstoll en und Kraftanlage mit einem Maschinensatz, paßten sich mit niedrigem Ausbaugrad dem Grundl as tkonzept, vor allem aber dem Ausbaudurchfluß des bereits vorgesehenen Speichers Waag an14 • Die im 5-Stufen -Pl an vorgesehenen zwei Stufen auf oberös terreichischer Seite, Kleinkastenreith und Kleinreifling, wurden in Anpassung an den Durchlaufspeicherbetrieb der Ennskette umprojektiert, vor all em wesentlich höher ausgelegt und auch mit höherem Stauziel ausgestattet. Sie sind als die Stufen Weyer und Schönau 1970 bzw. 1972 in Betrieb gegangen. Mit der Stufe Weyer15 wurde in Österreich noch einmal der Typ des Pfeilerkraftwerkes nach Grengg - Lauffer verwirklicht, allerdings auf Grund der geländemäßigen Beengtheit mit nur einem Maschinenpfei ler und zwei Wehrfeldern, also gewissermaßen in funktioneller Umkehrung des so ausgefa llenen KW-Typs Großr aming (Abb. 7). Die Kombination mit einer Ausleitungsstufe gleich großer Maschinenleistung über einen 500 m langen Triebwasserstollen ist ebenfa lls eine ungewöhnliche, aber zwecken tsprechende Spielart, vor allem, weil das Ausleitungskraftwerk Einphasenstrom für die Eisenbahnlinie Ams tetten bzw. St. Valentin - Selzthal erzeugt. Der Stufenausbau der Enns war damit abgeschlossen. Mi t Ausnahme des 1949 schon fertigges tellten Salzaspeichers konnte im Ennsoberlauf bisher nur mehr der Waag-Speicher im Verband mit dem Gesäusewerk Gstatterboden-Hieflau realisiert werden. So ist es auch verständlich, daß nach dem Scheitern von Kastenreich für die schon einmal vorhandene leistungss tarke Durchlaufspeicherkette ab Großraming immer wieder Speichermöglichkeiten gesucht wurden. Die relativ kleinen Stauräume, di e Katastrophenhochwässern eine Verweildauer von weniger als einer Minu te gewähren , sind keineswegs zur Hochwasserkappung geeignet. In den letzten zwanzig Jah ren gab es mehr als fünf H ochwässer dieser Größenordnung, die vor allem in der Stadt Steyr beträchtliche H ochwasserschäden verursachten. Der große Speicher Molln-Breitena u des vorhin erwähnten Projektes „Große Enns" wurde daher von oberösterreichischer Seite in den sechziger Abb. 7. KW Weye r Jahren wieder aufgegr iffen, mit der Absicht, ihn als Pumpspeicherbecken in das wasserwirtschaftliche System von Enns und Steyr ei nzufügen. Die Ennskraftwerke AG hat im Jahre 1963 diese Planungen von der OKA übernommen und weiter ausgearbeitet . Unter Miteinbeziehung der Steyr, der Krummen Steyrling und des Reichramingbaches wurde ein Mehrzweckprojekt entwickelt, das der Energiewirtschaft, dem Hochwasserschutz und der Trinkwasserversorgung überregional d ienen könnte16 . Die erste Ausbaustufe, der Speicher Klaus an der Steyr, wurde noch fertiggestell t, gleichzei tig aber die Umwandlung der Ennskraftwerke AG in eine Betriebsgesellschaft vo llzogen . Der weitere Ausbau fiel zunächst ei nem mißverstandenen Umwel tschutzdenken und landespoliti - scher Fehl einschätzung zum Opfer. Der bestens gelungene Speicher Klaus, der immer mehr zum Anziehungspun kt erhol ungssuchender Naturli ebhaber wird, soll te doch in der Lage sein , ein ige Ressentiments übereifriger Natu rschützer beiseite zu räumen. Betrachtet man nun die Auswirkungen eines derartigen Ausbaues, der einen Wildfluß in eine - tei lweise auch des Wassers beraubte - Stufenkette verwandelt, so erkennt man, daß das Staukraftwerk wesentlich weitreichendere Maßnahmen auslöst als das Aus leitungskraftwerk. Bei diesem ist in der Regel nur ein bescheidener Wasserfass ungsspeicher erfo rderlich , die T riebwasserfüh-
86 S. Rad I er: ÖsterreichischeWasserwirtschaft rung kann oder muß zumeist unter Tag erfolgen, die Kraftstation verbirgt sich, ob nun Kaverne oder Freiluftstation, hinter einer Hochbaufassade. Außer dem Tatbestand, daß in der Entnahmestrecke das Triebwasser fehlt und während der Unterschreitung des Ausbaudurchflusses eben nur das behördlich vorgeschriebene Restwasser vorhanden ist. Schon aus der Tatsache, daß beim Staukraftwerk das für die Nutzung gewünschte Gefälle allein durch den Aufstau erzielt werden muß, verhält es sich hiebei anders. Beginnend von der Aus- und Umsiedlung einzelner Gehöfte oder ganzer Ortschaften, über den Bahn-, Straßen- und Brückenbau bis zur zentral en Wasserversorgungsund Abwasserbeseitigungsanlage. Alle diese Maßnahmen haben das Aussehen der Tallandschaft na türlich entsprechend verändert und ein neues Landschaftsbild geprägt, in welchem das Element Wasser in den Vordergrund tritt. Die wirtschaftliche Belebung des Tales von Steyr bis Hieflau war aber wohl die positivste Auswirkung des Kraftwerksbaues . Die Ausbaumaßnahmen haben im flachen Alpenvorlandsbereich natürlich andere Auswirkungen als im engen, nach Oberstrom immer steiler werdenden Voralpenbereich . Das beherrAbb. 8. Regattastrecke im Stauraum des KW St. Panraleon sehende Element des Stauraumes in den Alluvio - nen der unteren Enns ist der Rückstaudamm in Form des Uferbegleitdammes in den verschiedensten Ausführungsformen, je nach den Erfordernissen und vor allem je nach den geologischen Gegebenheiten. Im Beispiel St. Pantaleon hat sich beim unmittelbar an der Dammaufstandsfläche anstehenden Schlier eine Herdmauer mit anschließender Asphaltaußenhautdichtung als zweckmäßig, wenn auch nicht sehr landschaftsverbunden, ergeben. Alle Begleitmaßnahmen an der Luftseite des Dammes, wie Vorflutgraben und dergleichen, haben ganz wesentlich zu einer Bodenertragssanierung durch die Möglichkeit der Regelung des Grundwasserstandes beigetragen. Die überstaute Niederflur mit dem bis zu 400 m breiten Stausee hat sich als ausgezeichnete Regatta -Strecke bewährt, auf der internationale Konkurrenzen ausgetragen werden (Abb. 8). Entlang der etwa 9 km langen Triebwasserführung mußten umfangreiche Grundzusammenlegungen und Flurbereinigungen durchgeführt werden. Die 8 km lange Ausleitungsstrecke - ein beliebter Ansatzpunkt mehr oder weniger berechtigter Kritik seitens der Natur- und Umweltschützer - wurde durch den Einbau ei nes Hilfswehres und zweier Sohlrampen auch einigermaßen naturbezogen gestaltet . Der Einba u der Sohlschwellen war insbesondere durch die trocken fallenden Schlierbänke und der damit gegebenen Verwitterungsanfä lligkeit erforderlich. Dazu noch generell ein Wort zu Restwasserdotierungen: Es ist wohl keine Frage, daß unter den heutigen Gesichtspunkten Ausleitungskraftwerke und vor allem Restwasserstrecken einer wesentlich strengeren Prüfung und Auflage unterzogen werden mußten, als dies in der wirtschaftlichen Notzeit nach dem Krieg notwendig und auch vertretbar war. Auf der anderen Seite kann bei kritischer Betrachtung dieses Problems der Umstand berücksichtigt werden, daß die einmal geschaffenen Ausleitungsstrecken keinesfalls irreparable Eingriffe darstellen, sondern fast durchwegs, wenn es z.B. die Energieerzeugung in Zukunft zuließe, wieder regenerierbar sind. Tiefschürfendere Probleme bringt der Einstau des, wenn auch nur dünn besiedelten Gebirgstales mit sich, oder vielmehr, er ist das auslösende Moment, hier längst fällige Generalsanierungen herbeizuführen. Ganz eindringlich zeigte sich dies beim Kraftwerk Weyer. Der Lauf der Verkehrswege, die Eisenbahnlinie Amstetten bzw. St.Va lentin - Selzthal und die Eisenbundesstraße, vollzieht sich -hauptsächlich entlang des Ennsflusses. Er war schließlich von alters her der Lebensnerv dieser Gegend - es waren der Handel, der Erztransport, die Flößerei, welche die Orte von Eisenerz bis Steyr auch in entsprechenden Wohlstand versetzten. Hier waren es also in erster Linie die Verkehrswege, die beim Bau des Kraftwerkes Weyer neu geschaffen werden mußten. Als Ersatz für die abschnittsweise unter Stau kommende Eisenbundesstraße wurde von der Bundesstraßenverwaltung ein großzügiges Straßenprojekt „Baulos Gamsenkogel" ausgearbeitet, an dem sich die Kraftwerks-Gesellschaft in der Höhe der Ausbaukosten des Minimal-Projektes für die vom Stau betroffene Strecke beteiligte. Unmittelbar im Kraftwerksbereich befand sich ein denkmalgeschütztes Bauwerk, der sogenannte „Kasten", der auch dem Ort Kastenreith seinen Namen gab17 (Abb. 9). Dieser Kasten an der Enns war aber nicht nur ein Speicher, sondern enthielt auch eine Taverne und Herberge für Schiffer und Flößer, Kanzleien zur geschäftlichen Abwicklung der ein laufenden und abgehenden Transporte sowie Pferdeställe. Auch eine Mühle war dem Besitz angeschlossen. Zu seinen Füßen lag die große Lände für Schiffe und Flöße . Diese „Taverne am Kasten" wurde in die unmittelbare Kraftwerksplanung mit einbezogen: Eine Unterwasser-Austie-
Jahrgang 28 (1976), Heft 5/ 6 Entwicklung und Auswirkungen des Enns-Ausbaues 87 fung brachte größere Hochwassersicherhei t, und während der Bauzeit wurde die Bauleitung darin untergebracht , was selbstverständlich eine Totalsanierung zur Voraussetzung hatte. Sie konnte so vor dem Verfall bewahrt und einer originellen Nutzung zugeführt werden. Nach Abschluß des Abb. 9. Die Taverne am Kasten Kraftwerkbaues wurde in dieser Taverne am Kasten das Ennsflößermuseum unter Beteiligung des Landes, des Marktes Weyer und der KraftwerksGesel lschaft eingerichtet. Wie die Eingriffe auf Mensch und Umwel t infolge des Einstaues bewä ltigt wurden, zeigt das Beispiel des Ortes Kleinreifling am Stauraum dieses Kraftwerkes Weyer. Der Ort Kleinreifling im Staubereich des Kraftwerkes Weyer lag an der Mündung des Hammerbaches in die Enns (Abb. 10). Die Hochwässer dieses Gebirgsbaches mit kleinem, aber steilem Einzugsgebiet überfluteten auf Grund des starken Geschiebeanfalles in der Regel mehrere Häuser. Der Einstau beträgt hier noch 8 m über Mittelwasser, so daß die BahnAbb. 10. Ortschaf t Kleinreifling vor dem Einstau (Foto Ledermann) linie mit entsprechenden Hebungen und Sanierungen gerade noch ve rbleiben konnte. Der a lte Ortsteil rund um den H ammergraben wurde zur Gänze ausgesiedelt und auf der etwa 30 m darüber befindlichen Hochterrasse, auf der bisher lediglich die Kirche stand, in großzügiger Planung der neue Ort Kleinreifling angelegt (Abb. 11). Von der nunmehr großzügig ausgebauten Eisenbundesstraße zweigt die Zufahrtsstraße ab, quert unter Überwindung einer steilen Konglomeratwand die Enns und führt zum neuen Siedlungsbereich Kleinreifling. Am linksufrigen Brückenwiderlager zweigt eine Zufahrtsrampe zum Bahnhof ab. Di e alte, den Verkehrserfordernissen längs t nicht meh r gewachsene Bogenbrücke wurde n ach Fertigstellung der neuen Ortszufahrt so gesprengt, daß die in dem noch nicht aufges tauten Fluß verbleibenden Tri.immer kein allzu großes Abflußhinderni s darstellten. Bei der Ab löse der unter Sta u gelangenden Liegenschaften wurden hier neue Wege beschritten: Zunächst wurde ein Architekt mit ei ner General - ortspl anung betraut . Den betroffenen Hauseigentümern wurden nun, entsprechend ihrem PlatzAbb. 11 Ortschaft Kleinreifling nach dem Einstau durch das KW Weyer bedarf, generelle Entwürfe der neuen Objekte am neuen Standort vorgelegt. Der Hauptteil dieser Proj ektierungskosten wurde zugunsten einer harmoni schen Landschaftsgestaltung und letztlich natürlich zugunsten der Betroffenen vom Konsenswerber getragen. Auf diese Weise wurden fast a lle Ansprüche der Betroffenen über Erwarten befriedigt. Auch in finanzieller Hinsicht waren keine all - zu großen Risken dami t verbund en, da die Ablösung nach einem Mittel zwischen Verkehrs- und Zeitwert über den umbauten Raum erfo lgte und bei der Neuprojektierung generell mit einem kleineren und rationelleren Bauvolumen das Auslangen gefunden werden konnte. Damit war bereits eine finanzielle Kompensation gegeben . Auch hinsichtli ch einer umweltfre undli cheren Ges taltung des Siedlungsraumes wurden einige bemerkenswerte Wege eingeschlagen. Man findet z. B. im ganzen Ortsgebiet keinen Elektri zitäts-Leitungsmast oder Telephonmast. Es wurde prinzipiell alles verkabelt, was natürlich entsprechende Mehrkos ten verursachte, bei einer Generalplanung und Generalsanierung aber verkraftbar schien - auf Kosten des Konsenswerbers natürlich. Die Wasser kraftwirtschaft ha tte seit jeher für die Abwassersünden früherer Genera tionen, vor allem der Industrie, zu büßen. So wurde auch beim Bau des Kraftwerkes Altenmarkt eine kost-
88 S. Radler: Entwicklung und Auswirkungen des Enns-Ausbaues ÖsterreichischeWasserwirtschaft spielige Abwasserleitung notwendig, um die ungeklärten, konzentrierten Abwässer der Weißenbacher Papierfabrik aus der Restwasserstrecke ins Unterwasser der Kraftanlage einzuleiten. Beim Einstau dieses Bereiches durch das Kraftwerk Schönau waren neuerdings beträchtliche Aufwendungen erforderlich. Trotz derartiger Belastungen ist die Gewässergüte der Enns überraschend gut, insbesondere im Verlauf der oberösterreichischen Staustufen kann eine Verbesserung von Güteklasse II auf Güteklasse II-1 verzeichnet werden. Es ist daher auch nicht verwunderlich, daß sich auch an den Ennsstauseen eine Reihe seltener Vogelarten, die bei uns schon als ausgestorben galten, ansiedelte18. Mitunter bevorzugen sogar die von Nobelpreisträger Loren z am Almsee so sorgsam behüteten Graugänse einen Stausee der Enns, was zweifellos als Kompliment an die Wasserqualität zu werten ist. In energiewirtschaftlicher Hinsicht mag heute die Ennswasserkraft mit ihren 2,5 Mrd. kWh Jahreserzeugung, also weniger als 10 0/o der österreichischen hydraulischen Anlagen, von untergeordneter Bedeutung erscheinen. Die spontane Entwicklung der Wirtschaft spiegelt sich am besten in der Ausbaugeschichte der Enns wider: In den dreißiger Jahren waren 680 GWh Jahresarbeitsvermögen und 93 MW Leistung der steirischen „Großen Enns" für österreichische Verhältnisse noch zu gigantisch, erst durch das Herauslösen der Stufe Gstatterboden-Hieflau ergab sich eine reelle Ausbauchance. Nach dem Krieg stellten die ersten vier Kraftwerke an der Enns, allerdings schon im Sehwellbetrieb gefahren, das Rückgrat der österreichischen Energieversorgung dar, und heute entspricht die voll ausgebaute Enns, der Arbeit und Leistung nach, einem mittleren, eher kleineren Kernkraftwerk. Auf die Verfügbarkeit und Problematik von Kernkraftwerken aber möchte ich hier nicht näher eingehen. Wenn man nach nunmehr abgeschlossenem Ennsausbau über dessen Sinn und Zweck urteilen will, so soll te neben den augenfälligen Vor- und Nachteilen noch eines berücksichtigt werden: Mit der Erschließung dieser Wasserkräfte ist ein wesentlicher Beitrag für die autarke Energieversorgung Osterreichs geleistet worden. Auf Grund der nunmehr rückläufigen Zuwachsrate besteht die Chance, den mit fortschreitender Nutzung der Wasserkräfte erforderlichen Ausbau von Kernkraftwerken auf das unbedingt notwendige Mindestmaß zu beschränken. Dies ist hinsichtlich der noch bestehenden Unsicherheiten in der Bewertung der Beeinflussungsfaktoren der Kernkraftwerke auf die Umwelt von entsprechender Bedeutung. Literatur 1 Lettenmair, J. G.: 75 Jahre Elektrizität aus Wasserkraft . OKA-Hauszeittmg 9, Folge 4, (1959). 2 Hof baue r, R.: Ennskraftwerke im Gesäuse. Hrsg. v. d. ,, Vorber. d. Ausb. d. Steir. Wasserkräfte" Ges. m. b. H., Leuschner & Lubensky, Univ.-Buchhandlung, Graz (1920). ' 3 Donat, J.: Zur Entwässerung des Ennstales. Festschrift: 100 Jahre Ennsregulierung. Verlag Natur und Technik, Wien (1960). 4 P 1 atz 1, M.: Die Grundwasserverhältnisse im mittleren Ennstal. Festschrift: 100 Jahre Ennsregulienmg. Verlag Natur und Technik, Wien (1960). 5 G r aß berge r, H.: Geschichte und Zukunft der EnnsWasserkräfte. ÖWW 8, H. 1 (1956) . 0 0 b er I e i t n er, P.: Der Ausbau der unteren Enns. Abbild der Entwicklung im Wasserkraftbau. ÖZE 18, H. 6 {1965) . 7 Moos b r u g g er, H.: Die Arbeiten der Enns-Studienkommission. Festschrift: 100 Jahre Ennsregulierung. Verlag Natur und Technik, Wien (1960) . 8 G r eng g, H.: Die Ennswasserkraft als österreichische Aufgabe. DWW, H . 2, Franckhsche Verlagshandlung Stuttgart (1937) . 9 Ludi n, A.: Talsperre in der Krummen Steyrling. Gutachten. Berlin-Dahlem (1942), nicht veröffentlicht. 10 Österr. Kraftwerke in Einzeldarstellungen, BUfV. u. Verst. Betriebe, Folgen 6, 8, 11, 12 und 32 (1951, 1955, 1956 und 1962). 11 Rad I er, S., und H . Bern t: Die Entwicklung des Spiralauslasses und se ine Verwirklichung beim Kraftwerk St. Pantaleon. E. u. M. 80, H. 12, Wien (1963). 12 Radl er, S.: An lage und Entwurf des Kraftwerkes Garsten-St. Ulrich. ÖZE 21, H. 5, Wien (1968). 13 Graßberger, H .: Das Ennsproblem - gesamtösterreichisch betrachtet. Öst. Ing. Zeitschrift 3, H. 2, Wien (1960). 14 Brauner, W.: Die Stufenteilung. ÖZE 26, H . 5, Wien (1973) . 15 Rad Ier, S.: Das Kraftwerksprojekt Weyer. ÖZE 23, H. 5, Wien (1970) . 16 Oberleitner, P. : Der Mehrzweckspeicher Molln. ÖWW 22, H. 7/8, Wien (1970). 17 Gams j ä g er, M.: Der Kasten an der Enns und seine Bedeutung. ÖZE 23, H. 5, Wien (1970). 18 Steinparz, K.: Ein Stausee als Vogelparadies. Natur und Land 33/34 (1947). Und: Von den Auswirkungen der Enns-Kraftwerke auf Natt1r und Landschaft. Natur und Land 40 (1954). Anschrift des Verfassers: o. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Siegfried Rad 1er, Institut für Wasserwirtschaft, Universität für Bodenkulmr, Gregor-Mendel-Straße 33, A-1180 Wien. Printed in Austria
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