ÖKO-L 1987/4

Abb. 4 Abb. 6 Fließgewässer-Strukturen Fließgewässer sind eine phantastische Welt für sich. Auch in unserem allzu dicht besiedelten Mitteleuropa, wo Naturlandschaften schon recht rar geworden sind, ist der Boden von Bächen und Flüssen noch Urlandschaft wie vor tausend Jahren. Eine unerhört vielfältige Fauna von Kleintieren besiedelt die abwechslungsreichen Strukturen und erfüllt in Gemeinschaft von Pflanzen und Abb. 5 Abb. 7 Mikroben in einem komplizierten Wirkungsgefüge die Funktionen eines Lebewesens höherer Ordnung. In der Alltagssprache unterscheidet man zwischen Quelle, Bach, Fluß und Strom, je nach der Menge der Wasserführung. Die Wissenschaft spricht, ungefähr analog dazu, von Krena! (Quellbereich), Rhithral (Bach) und Potamal (Fluß), wobei in zweiter Linie die Wasserführung, in erster Linie aber die Besiedlung mit bestimmten Tieren dafür ausschlaggebend ist. So kennt man, um eine bekannte Einteilung nach den Fischen zu nennen, eine Forellen- , eine Äschen- , eine Barben- usw. -zone; die Einteilung nach Insekten, Kleinkrebsen, ,,Würmern" etc. ist weniger bekannt, aber genauer. Darüber hinaus gibt es eine Menge Unterabteilungen (z. B. Hypokrenal , Epirhithral usw.), deren genauere Besprechung hier zu weit führen würde. Grundlage dieser Unterteilungen ist die Tatsache, daß die allerwenigsten Abb . 8: Ein natürlicher Bach in den Bergen bietet ein abwechslungsreiches Bild: Herausragende Blöcke und kleine Wasserfälle , ein paar Zentimeter daneben ruhig fließende Strecken, die sogar die Fließrichtung in eine Gegenströmung umkehren können , mit Sand oder feinem Schlamm am Boden. Abb . 9: Ausnahmsweise können geröllreiche Bergbäche auch reich mit flutenden Pflanzen wie Wasserhahnenfuß usw. bewachsen sein. Diese bieten den Insektenlarven und anderen Kleintieren zusätzliche Besiedelungsplätze. ÖKO·L 9 / 4 (1987) 23

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