Oberoesterreich - Land und Volk

zur Umwandlung in Fabrikräume ganz hervorragend .eignen würden. Noch im Jahre 1925 wird ein größeres industrielles Unternehmen in drei grofien ehemaligen Kasernobjekten den Betrieb auf– machen und wo sonst Kanonen standen, werden sich ßeifiige Hände rühren und Maschinen surren. Die Gemeinde ist bereits darangegangen, sich bei bestehenden Unternehmungen entsprechend zu beteiligen, entweder durch Übernahme eines Aktienpakets oder durch Gewinnbeteiligung. So hat die Gemeinde Steyr vor einem Jahr die bisher unbenützte mächtige Industriehalle im Verein mit einer Kinogesellschaft in ein modernes Kino und Konzerthaus mit einem Fassungsraum für tausend Sitzplätze umgewandelt, das zu den gröfiten und schönsten Unternehmungen dieser Art in Österreich gehört. Die Gemeinde ist ferner an e~stklassigen industriel~en Unternehmungen beteiligt, wie hei der Oberösterreichischen Wasserkraftgesellschaft, Elektrobaugesellschaft, bei den Elektrizitätswerken usw. Die Gemeinde Steyr hat überdies in dieser 'wirtschaftlich so schweren Nachkriegszeit getrachtet, e i gen e U n t e r n e h m u n g e n zu schaffen, so das Stadtgut und eine Leichenbestattungsanstalt, die erst seit ganz kurzer Zeit im Besitz der Gemeinde Steyr ist. Eine vernünftige E i n g e m e i n d u n g s p o I i t i k, die die unbedingte Voraussetzung der wirtschaftlichen Entwicklung dieser Stadt ist. wird in der Zukunft notwendig sein, um die entspre– chende Entwicklungsmöglichkeit und Ausdehnung der Stadt auf moderner Grundlage in die Wege zu leiten. Auch auf d iesem Gebiet sind die nötigen Vorverhandlungen im Zuge. An historischen und künstlerischen Schätzen ist die Siadt wohl· einzigartig - darüber wird eine berufene Feder schreiben - . Sie zeigt allerdings von vergangenem Wohlstand. Unsere Pflicht aber ist es, für die Gegenwart und Zukunft zu sorgen. Wenn auch die Aufgaben, die unser harren, in der gegenwärtigen Wirtschaftskrise ganz besonders schwierig sind, so wird es, wenn alle Kräfte zusammenarbeiten, sicherlich gelingen, die Stadt Steyr nicht nur von den Schäden der Kriegs- und Nachkriegszeit allmählich zu befreien, sondern die Stadt endlich in einer Weise auszugestalten, die für sie eine bessere Zukunft verbürgt. Freilich bedarf es hier vor allem der E insicht der mafigebenden öffentlichen Körperschaften. An dem ehrlichen Wollen der Gemeindevertretung und an dem Wollen der gesamten werktätigen Bevölkerung von Steyr wird es sicherlich nicht fehlen.

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